Drohne transportiert erstmals Gewebeproben von Krankenhaus zu Labor
Zum ersten Mal in Europa wurde zwischen zwei belgischen Krankenhäusern in Antwerpen Gewebeproben mit einer Drohne transportiert. Der Flug eröffnet die Möglichkeit, in Zukunft wertvolle Zeit beim Transport von Medikamenten, Blutproben und sogar Organen zwischen Krankenhäusern und Laboren zu sparen.
Bisher bedeutete der Transport von krebsbefallenem Gewebe immer einen großen Zeitaufwand. Während der operativen Tumorentfernung entnehmen die Chirurg*innen das Gewebe und müssen Proben zur Analyse in ein Labor schicken. Nur so können sie ermitteln, ob das komplette vom Tumor befallene Gewebe erwischt wurde oder noch mehr entfernt werden muss. Nicht immer liegt das Labor im eigenen Krankenhaus - was eine längere Operationszeit bedeutet. So auch in Antwerpen beim Ziekenhuis Netwerk Antwerpen und dem GZA Ziekenhuizen.
Schneller und Zuverlässiger
Bisher erfolgte der Transport zum jeweils anderen 1,2 Kilometer Luftlinie entfernten Krankenhaus mit dem Auto. Bei vier Probeflügen haben die Krankenhäuser jetzt Gewebeproben per Drohne an das jeweils andere geschickt. Die Dauer der Flüge in jeweils eine Richtung beliefen sich auf 4 Minuten. Aus den Krankenhäusern wird mitgeteilt, dass der Drohnentransport durch die Luft viel schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher sei als per Auto auf der Straße. Innerhalb etwa einer halben Stunde bekäme man die Ergebnisse der Analyse.
Durchgeführt wurden die Drohnenflüge von Helicus, das sich auf medizinische Drohnentransporte spezialisiert und schon 2019 erste Probeflüge in Anwerpen zwischen dem Sint-Augustine Krankenhaus und dem Universitätskrankenhaus von Antwerpen durchgeführt hat. Das Unternehmen hat drei Jahre lang darauf hingearbeitet, die Genehmigung für den unbemannten Flug über urbanem Raum zu erlangen.