Science

Eruption von Proxima Centauri ist böses Omen für Leben im All

Am 1. Mai 2019 hat auf dem nähesten Nachbarstern der Sonne eine riesige Strahleneruption stattgefunden. Innerhalb weniger Sekunden ist die UV-Strahlung des Sterns um das 14.000-fache angestiegen. Der Ausbruch war der stärkste bisher von Proxima Centauri gemessene. Etwas weniger intensive Ausbrüche gibt der Stern aber quasi täglich von sich, stellt ein Forscherteam in einer neuen Studie fest. Für die Entstehung von Leben rund um Rote Zwerge ist das im Allgemeinen ein schlechtes Zeichen.

Neun Teleskope gleichzeitig

"Sterne wie Proxima Centauri sehen anders als die Sonne aus und sie verhalten sich anders", meint Parke Loyd, einer der Autoren der Studie von der Arizona State University. "Sie erzeugen öfter Strahlungsausbrüche und wir beginnen erst das Ausmaß dieser Ausbrüche zu verstehen." Die Eruption im Mai 2019 wurde aufgezeichnet, als das Forscherteam gerade neun Teleskope auf der Erde und im Weltraum gleichzeitig auf den Nachbarstern richteten, darunter das Hubble Weltraumteleskop und das Radioteleskop Atacama Large Millimeter Array (ALMA).

Durch die Mehrfachbeobachtung erhofften sich die Forscher, Strahlungsausbrüche aus mehreren Blickwinkeln zu beobachten und daraus Schlüsse auf das Verhalten von Roten Zwergen im Allgemeinen zu ziehen. Die Forscher schließen aus ihrer mehrmonatigen Beobachtung von Proxima Centauri, dass Rote Zwerge aktiver und damit lebensfeindlicher sind, als bisher gedacht.

Gleißender Blitz

Strahlungsausbrüche können in der beobachteten Intensität beispielsweise eine Ozonschicht in der Atmosphäre von Planeten zerstören, was tendenziell schlecht für das Überleben scheint. Andererseits könnte intensive Strahlung auch chemische Prozesse fördern, durch die sich grundlegende Moleküle für Lebensformen entwickeln.

"Menschen können UV-Licht nicht sehen, aber einige Tiere, etwa einige Spezies von Springspinnen, können es", meint Loyd. Angenommen wir könnten UV-Licht sehen und stünden auf Proxima Centauri b (einem Exoplaneten in der habitablen Zone um Proxima Centauri), hätten wir den Ausbruch als gleißenden Blitz wahrgenommen. Wenn es Organismen auf einem Planeten wie diesem gibt, vermute ich, dass sie sehr schnell reagieren müssten, um sich beim leisesten Anzeichen eines solchen Ausbruchs zu schützen. Und das müssten sie mehrmals pro Tag machen."

Drei Viertel aller Sterne

Rote Zwerge sind im Universum sehr häufig vertreten. Sie machen rund drei Viertel aller bekannten Sterne aus. Wie Gizmodo schreibt, existieren alleine in der Milchstraße allerdings 100 bis 400 Milliarden Sterne. Selbst wenn man Rote Zwerge als Heimatsterne für bewohnte Planeten ausschließen müsste, gebe es noch viele weitere Orte, wo sich Leben entwickeln könnte.

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