Science

Forscher überrascht von Frost auf Mars-Vulkan: 150.000 Tonnen Wasser

Auf den Vulkanen des Mars bilden sich dünne Reifablagerungen, die in der Sonne wieder verdampfen. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Bern hat mit Hilfe von hochauflösenden Farbfotos einer Marskamera den Nachweis dafür erbracht. Der Frost wurde auf den Gipfeln der höchsten Berge des Mars entdeckt, den Tharsis-Vulkanen.

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Für die Forschenden war die Frostbildung eine Überraschung, liegen die Vulkane doch in der Nähe des Marsäquators, wo die starke Sonneneinstrahlung die Oberflächentemperaturen tendenziell hoch hält. "Aufsteigende Winde bringen wasserdampfhaltige Luft aus dem Tiefland nach oben, die sich in der Höhe abkühlt und kondensiert. Das ist ein bekanntes Phänomen sowohl auf der Erde als auch auf dem Mars", wird Studienleiter Adomas Valantinas in einer Mitteilung der Universität Bern vom Montag zitiert.

Frostablagerungen am Boden des Ceraunius Tholus

Hauchdünne, aber große Ablagerungen

Die Ablagerungen seien hauchdünn, wohl nur so dick wie ein menschliches Haar, bedeckten aber riesige Flächen. "Die Menge an Frost entspricht etwa 150.000 Tonnen Wasser, die während der kalten Jahreszeit jeden Tag zwischen der Oberfläche und der Atmosphäre ausgetauscht werden, was etwa 60 olympischen Schwimmbecken entspricht", erklärt Valantinas.

Zu verstehen, wo Wasser zu finden ist und wie es sich bewegt, dürfte für viele Aspekte der Marsforschung von Bedeutung sein. Um das Wassereis nachweisen zu können, nutzten die Forschenden hochauflösende Farbbilder der Marskamera CaSSIS. Diese befindet sich an Bord der Sonde "ExoMars", eines Weltraumprogramms der Europäischen Weltraumagentur ESA.

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CaSSIS wurde von einem internationalen Team unter der Leitung von Nicolas Thomas vom Physikalischen Institut der Universität Bern entwickelt und gebaut. Die Kamera beobachtet den Mars seit 2018. Die Studie zum Wassereis auf den Marsvulkanen wurde in der Zeitschrift "Nature Geoscience" veröffentlicht.

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