Forscher bestimmen neue Größenkategorie für Schwarze Löcher
Die Größe von Schwarzen Löchern könnte sich auf mehr als 100 Milliarden Sonnenmassen belaufen. Um sie einordnen zu können, haben Forscher der Queen Mary University London eine neue Größenkategorie bestimmt und nennen sie SLABS („Stupendously LArge Black holeS“ steht – zu Deutsch: „Erstaunlich große Schwarze Löcher“).
Zwar gebe es keine Belege für die Existenz von SLABS, sie seien jedoch denkbar. Möglich wäre, dass sie außerhalb von Galaxien existieren.
Über 10 Milliarden Sonnenmassen
Die Größenkategorien bei Schwarzen Löchern reichen von Mikrolöchern über primordiale Schwarze Löcher zu stellaren, mittelschweren und supermassenreichen Schwarzen Löchern. Letztere können die millionen- bis milliardenfache Sonnenmasse betragen, wie das Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße, das 4 Millionen Sonnenmassen beträgt.
Zu den größten Schwarzen Löchern, die bisher entdeckt wurden, zählen die ultramassiven mit über 10 Milliarden aber unter 100 Milliarden Sonnenmassen. Das massereichste Schwarze Loch im lokalen Universum wurde im Zentrum der Galaxie Holmberg 15A entdeckt. Dieses beträgt 40 Milliarden Sonnenmassen.
Bildung ungelöst
Wie solch große Schwarze Löcher genau entstehen, ist bis heute nicht ganz gelöst. Vermutet wird, dass sie sich in ihrer Wirtsgalaxie bilden und größer werden, in dem sie Sterne, Gas und Staub verschlingen und mit anderen Schwarzen Löchern kollidieren, wenn Galaxien verschmelzen.
Möglich sind auch sogenannte primordiale Schwarze Löcher. Die Theorie besagt, dass die ungleiche Dichte des frühen Universums kleine Taschen gebildet haben könnte, die in Schwarze Löcher kollabiert sind. Die könnten entweder sehr klein oder „erstaunlich groß“ gewesen sein. Die kleinen könnten sich bis heute in Luft aufgelöst haben, die großen hingegen weiterhin bestehen. Auf Basis dieses Modells haben die Forscher errechnet, wie groß sie ausfallen könnten: zwischen 100 Milliarden und einer Quintillion – das sind 18 Nullen – Sonnenmassen.
Mit dem SLABS-Modell könnten wichtige Hinweise in Bezug auf das junge Universum abgeleitet werden. Die Studie wurde in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.