Science

Forscher rätseln über "Heißhunger" von Schwarzem Loch

Das Schwarze Loch Sagittarius A* (Sgr A*) inmitten der Milchstraße ist normalerweise unauffällig und dunkel. Vor knapp einem Jahr ist es jedoch plötzlich ungewöhnlich hell geworden. futurezone hat darüber berichtet.

Forscher der University of California in Los Angeles (UCLA) haben vergangenen Mai einen Ausbruch von Sgr A* beobachtet, bei dem es doppelt so hell aufgeleuchtet hat wie in den vergangenen 24 Jahren, in denen das Schwarze Loch beobachtet wurde. Tuan Do, Autor der aktuellen Studie, die im Fachmagazin Astrophysical Journal Letter publiziert wurde, glaubte erst, den Stern S0-2 auf den Aufnahmen festgehalten zu haben. In Wirklichkeit handelte es sich aber um Sgr A*.

Ein Schwarzes Loch ist per se zwar nicht sichtbar, aber die Materie, die sich um das Schwarze Loch bewegt. Sie wird angesogen, erhitzt sich und wird hell, bevor sie über den sogenannten Ereignishorizont fällt. Dort wird die Materie von der Schwerkraft des Schwarzen Lochs angezogen. Da es so stark aufleuchtet, nehmen die Forscher an, dass es besonders viel Materie "verspeist" hat.

"Großes Festmahl"

„Wir wissen nicht, was dieses große Festmahl antreibt“, sagt UCLA-Forscherin Andrea Ghez. Die große Frage sei, ob Sgr A* in eine neue Phase eintritt, ergänzt ihr Kollege Mark Morris. Den Wissenschaftlern zufolge könnte der Ausbruch auch mit dem Stern S0-2 in Zusammenhang stehen, der im Jahr 2018 massenhaft Gas freigesetzt hat, das Sgr A* später erreicht hat. Auch ist es möglich, dass das Schwarze Loch Asteroiden und Klumpen aus interstellarem Gas verschluckt hat.

Letzte Theorie ist, dass der Himmelskörper namens G2 – vermutlich zwei Doppelsterne – dem Schwarzen Loch im Jahr 2014 nähergekommen ist und dabei seine äußere Hülle verloren hat. futurezone hat über G2 berichtet. Eine Gefahr geht vom Ausbruch des Sgr A* laut den Forschern aber nicht aus. Eine Strahlung wäre erst dann für unseren Planeten bedrohlich, wenn sie mindestens zehn Milliarden Mal stärker wäre.

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