Neuer Fusionsreaktor wird in Großbritannien gebaut
Ein kanadisches Unternehmen gab bekannt, dass es nächstes Jahr mit dem Bau eines Fusionsreaktors in Großbritannien beginnen wird. Das Projekt, das von General Fusion umgesetzt wird, wird von der britischen Regierung finanziell unterstützt. Es soll 70 Prozent der Größe eines kommerziellen Fusionsreaktors aufweisen, jedoch keine Energie erzeugen. Stattdessen soll es die Praxistauglichkeit des Reaktordesigns unter Beweis stellen. Zu den Investoren von General Fusion zählt unter anderem der Amazon-Milliardär Jeff Bezos.
Als Standort ist ein Gelände in der Grafschaft Oxfordshire im Süden des Landes gewählt worden. Die Regierung erhofft sich laut einem Bericht der BBC „hunderte Arbeitsplätze“ in der Bauphase sowie einige Stellen nach Inbetriebnahme. Mit einer Fertigstellung ist 2025 zu rechnen.
Obwohl offiziell keine konkreten Zahlen bekannt gegeben wurden, dürften sich die Gesamtinvestitionen für das Projekt laut BBC auf etwa 400 Millionen Dollar belaufen.
Kernfusion als Hoffnungsträger
Kernfusion gilt als großer Hoffnungsträger für saubere Energie der Zukunft. So lässt sich damit theoretisch umweltfreundlich Strom in nahezu unbeschränktem Ausmaß erzeugen. Dazu wird besonders heißes Plasma erzeugt, um Atome miteinander zu verschmelzen und die daraus entstehende Wärmeenergie zur Stromerzeugung zu nutzen. Atommüll bleibt dabei keiner zurück.
Im Regulärbetrieb ist ein derartiger Reaktor aber weltweit noch nirgends. Jedoch laufen mehrere Tests, unter anderem in China. Auch in Europa wird seit 2007 an einem vergleichbaren Projekt gearbeitet. An dem Fusionsreaktor ITER in Frankreich sind die EU, Schweiz, USA, China, Südkorea, Japan, Russland und Indien beteiligt. Der reguläre Betrieb wird vermutlich frühestens 2035 aufgenommen werden können.