Gedruckte flexible Solarzellen erzielen neuen Effizienzrekord
Gedruckte Solarzellen, auch Solarfolien genannt, haben viele Vorteile. Sie sind leicht, flexibel und werden immer preiswerter. Ein Nachteil ist allerdings ihre Effizienz - also die Umwandlungsrate von Sonnenlicht zu Strom. Diese ist im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumpaneelen nicht sehr hoch. Forscher*innen arbeiten allerdings daran, das zu ändern.
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Ein Team aus Australien hat nun einen neuen Effizienzrekord bei dieser Art von Solarzellen aufgestellt. Für ihre Zellen nutzten die Forscher*innen Perowskit. Solarzellen aus dem Material konnten in der Vergangenheit bereits Rekorde im Labor erzielen. Bislang liegt der Rekord mit den Zellen etwa bei 26,1 Prozent Effizienz - allerdings in ihrer starren, nicht biegbaren Form.
15,5 Prozent Wirkungsgrad
Die australischen Forscher*innen trugen das Material in einem neuen Verfahren sehr dünn auf eine Folie auf. So konnten sie mit kleinen Zellen Wirkungsgrade von 15,5 Prozent erreichen. In Serie geschaltete Zellen auf einer Fläche von 50 Quadratzentimetern konnten sogar noch 11 Prozent der Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln - ein Rekord für Solarfolien aus Perowskit.
Die Solarfolien können dabei einfach mit industriellen Druckern gedruckt werden. Dadurch sind ´sie in ihrer Herstellung sehr günstig. Außerdem wird nur eine hauchdünne Materialschicht aufgetragen, wodurch auch die Materialkosten sehr gering sind.
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Mehrere Anwendungsgebiete
Solarfolien sind dennoch weiterhin weniger effizient als starre Paneele, die sich bereits im Handel befinden. Hier liegt die Effizienz zwischen 20 und 25 Prozent. Solarfolien haben allerdings mehrere Anwendungsgebiete. So könnten die leichten und tragbaren Module etwa nach Katastrophen oder an abgelegenen Orten eingesetzt werden, um Strom zu erzeugen.
Zudem sei es möglich, Infrastruktur wie Parkhäuser oder Lärmschutzwände mit den Folien zu bekleben. Auch für die Luft- und Raumfahrt eignen sich die Zellen aufgrund ihres geringen Gewichts sehr gut.