Kleine Roboter sind die Helden der gescheiterten Mondmission SLIM
LEV-1 und LEV-2 lauten die Namen zweier kleiner Roboter, die die japanische Mondlandemission SLIM doch noch Teilerfolge verbuchen ließen. Die Raumsonde SLIM war am 19. Jänner auf dem Mond gelandet, kam allerdings falsch herum, quasi auf dem Kopf stehend, auf der Oberfläche zum Liegen. Dadurch können die Solarmodule der Sonde nicht korrekt auf die Sonne ausgerichtet werden, was die Akkus des Raumfahrzeugs schnell entleerte. Kurz vor dem Aufsetzen lösten sich aber 2 kleine Roboter von SLIM. Sie konnten ihre Aufgaben mit Bravour erledigen.
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Kleinstes Gerät, das jemals so weit funkte
Das Lunar Excursion Vehicle 1 (LEV-1) ist 2,1 Kilogramm schwer und mit einem metallischen Fuß ausgestattet, mit dessen Hilfe es über die Oberfläche des Mondes hopsen kann. Seine Hauptaufgabe bestand darin, ein 90 Gramm schweres Kommunikationsgerät zu testen, das unter anderem Funkkontakt mit LEV-2 herstellte, aber auch direkt mit Bodenstationen auf der Erde. Laut der japanischen Raumfahrtagentur JAXA handelt es sich um das kleinste und leichteste Kommunikationsgerät, das jemals eine direkte Datenverbindung über eine Entfernung von 380.000 Kilometer hergestellt hat. Hier ein Video, das den Signalempfang auf der Erde dokumentiert hat:
Kugel mit Kamera
LEV-2 ist noch kleiner und leichter als LEV-1. Der kugelförmige Roboter wurde durch eine Kooperation der JAXA mit der Universität Doshisha und dem Spielzeughersteller Takara Tomy entwickelt. Letzterer ist bekannt für seine Transformers-Spielfiguren. Der Roboter kann seine Kugelhälften auseinander spreizen und sie zu Rädern machen, mit denen er über die Mondoberfläche rollen kann. Eine ausfahrbare Kamera ist unter anderem für jene Aufnahme verantwortlich, die die falsch herum gelandete Raumsonde SLIM zeigt. Wie sich der Roboter fortbewegt, sieht man in folgendem Video ab Minute 35:00:
Lauschen nach Lebenszeichen
LEV-1 und LEV-2 waren nach der Landung von SLIM einige Stunden völlig autonom aktiv, bis ihre Energievorräte zur Neige gingen. LEV-1 hat Solarzellen eingebaut und könnte in Zukunft Signale senden. Die JAXA lauscht täglich nach neuen Lebenszeichen von dem Roboter. An der Landestelle wird jedoch Anfang Februar die Mondnacht beginnen. In dieser Zeit wird der kleine Roboter durch Temperaturen von minus 130 Grad Celsius auf eine harte Probe gestellt.