Science

Meteoritentreffer am Mars legt Schatz im Untergrund frei

Wenn man von einem Schatz auf dem Mars spricht, meint man nicht Gold oder Diamanten, man meint Wasser. Durch einen Meteoritentreffer wurde das überlebenswichtige Molekül an einer Stelle aus dem Boden geschleudert hätte, wo man bisher kein Vorkommen vermutet hat. Wissenschaftler*innen haben nun zwei Studien zu dem glücklichen Ereignis veröffentlicht, wie das Jet Propulsion Laboratory der NASA verkündet.

Einmalige Chance durch Meteorit

Stattgefunden hat das Ereignis bereits am 24. Dezember 2021. Der NASA InSight-Lander hat damals ein vergleichsweise starkes Erdbeben registriert. Da sich die seismischen Wellen dabei an der Oberfläche des Planeten verbreiteten, war bald klar, dass es sich um einen Meteoritentreffer handelte. Mit dem Mars Reconnaissance Orbiter wurde am 11. Februar 2022 auch die Einschlagstelle gefunden.

Der bei dem Treffer gebildete Krater stellt für Wissenschaftler*innen auf der Erde eine einmalige Chance dar. Durch Wucht des Aufpralls wurde viel Material aus dem Untergrund an die Oberfläche geschleudert und rund um den Krater verteilt - u.a. große Brocken Wassereis. Dass es in solcher Nähe zum Mars-Äquator überhaupt Eis im Boden gibt, war bisher unbekannt. Eisvorkommen beschränken sich also nicht auf die Polregionen des roten Planeten.

Der Meteoritenkrater am Mars samt Maßstaß. Die weißen Flecken sind Wassereis

Mehr Möglichkeiten zur Besiedlung

Für Pläne, Menschen zum Mars zu schicken, ist dies eine frohe Botschaft. Es eröffnet die Möglichkeit, auch in anderen Regionen des Mars als den Polen Stationen aufzubauen. Wasser ist nicht nur zur Flüssigkeitsversorgung von Menschen notwendig, durch Elektrolyse mittels Solarenergie kann daraus auch Sauerstoff sowie Wasserstoff als Treibstoff für Raketen hergestellt werden.

Der Meteorit, der am 24. Dezember am Mars eingeschlagen ist, hat wahrscheinlich einen Durchmesser zwischen 5 und 12 Meter gehabt. In der Erdatmosphäre wäre er verglüht, die Marsatmosphäre hat jedoch nur 1 Prozent der Dichte, weshalb der Himmelskörper einen 150 Meter breiten und 70 Meter tiefen Krater schlug. Mit diesen Dimensionen ist es einer der größten Einschläge, den die Menschheit im ganzen Sonnensystem mit ihren Messinstrumenten mitverfolgt hat.

InSight am Ende seiner Kräfte

Der InSight Lander, der das Ereignis aufgezeichnet hat, steht unterdessen am Ende seiner Einsatzzeit. Auf seinen Solarmodulen hat sich so viel Staub angesammelt, dass die Stromproduktion in wenigen Wochen nicht mehr ausreichen sollte, um den Kontakt zur Erde zu halten.

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