Mini-Generator produziert Strom mit Nussschalen
Forscher suchen laufend nach neuen Energiequellen. Kanadische Forscher haben nun eine günstige und reichlich verfügbare entdeckt: Sie brauchen dazu nur etwas Wasser und Walnussschalen.
Sie haben einen münzgroßen Generator entwickelt, der wasserinduzierter elektrischer Generator (WEG) genannt wird. Basis der Energieerzeugung ist eine Funktion namens hydrovoltaische Energiegewinnung, die entsteht, wenn Wasser durch die löchrige, unebene Struktur der Nussschale fließt. Wenn Wasser fließt, transportiert es elektrisch geladene Moleküle. An der Oberfläche der Schale entsteht dann ein Ladungsungleichgewicht. Dieses lässt sich zur Stromgewinnung nutzen.
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Forscher war von Nuss fasziniert
„Das alles geschieht mit nur einem einzigen Wassertropfen und der natürlichen Struktur der Schale – ohne Zerkleinern, Einweichen oder aufwändige Verarbeitung“, sagte Nazmul Hossain, ein Forscher an der University of Waterloo. „Es ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel dafür, wie Abfall mit der Kraft der Natur in saubere Energie umwandeln kann.“
Auf die Idee kam Hossain, als er die Oberfläche einer Haselnuss unter einem Elektronenmikroskop betrachtet hatte. Das komplexe Muster der Nuss faszinierte ihn, und er dachte gleich daran, dass man das einzigartige Muster für die Energiegewinnung nutzen könnte. Die Oberflächenstruktur der Nüsse dient in der Natur zum Nährstofftransport.
Nachdem er und seine Kollegen Tests mit 4 verschiedenen Nusssorten durchgeführt hatten, stellten sie fest, dass Walnüsse am geeignetsten für ihr Energiesystem sind.
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Gesamtsystem mit Hülle
Jede Einheit enthält eine gereinigte Walnussschale, Wassertropfen, Elektroden, Drähte und eine 3D-gedruckte Hülle. Das System kann dann ein Kleingerät wie einen Taschenrechner betreiben.
Der Erfinder hätte aber auch andere Ideen für sein Walnuss-Kraftwerk: „Diese Technologie könnte die Stromversorgung kleiner elektronischer Geräte revolutionieren, insbesondere in abgelegenen oder netzfernen Gebieten“, sagte Hossain. „Stellen Sie sich Umweltsensoren vor, die Wälder überwachen, Internet of Things - und tragbare Gesundheitsgeräte sowie Katastrophenhilfeausrüstung – alles angetrieben von winzigen Wassertropfen aus der Luft.“