NASA-Rover könnte Rätsel um Methan am Mars gelöst haben
Vor einigen Jahren hat der Curiosity-Rover mit seinen Messinstrumenten Methan auf dem Mars registriert. Diese Erkenntnisse waren ein eindeutiger Hinweis auf frühere organische Lebensformen, da Methan in der Regel ein Nebenprodukt von Mikroorganismen darstellt.
Als die Mars-Sonde der ESA, der ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO), ebenso einen Blick auf das Methan werfen wollte, konnte die Sonde allerdings kein Methan auf dem Mars entdecken. Das sorgte für Verblüffung und stellte die Forschungsteams vor ein Rätsel.
Neueste Erkenntnisse könnten nun eine Erklärung für dieses Phänomen liefern. Demnach liegt der Grund für die unterschiedlichen Messergebnisse an der Art und Weise wie der Mars-Rover beziehungsweise der Mars-Orbiter der ESA arbeiten.
Gegenprobe erklärt Methan-Rätsel
Der Curiosity-Rover kann mithilfe seines Tunable Laser Spectrometer (TLS) das Methan aufspüren. Normalerweise arbeitet der energiehungrige TLS in der Nacht, um andere Messinstrumente nicht zu stören. Der Mars-Orbiter TGO hingegen macht seine Messungen in der Regel bei Tag, um das Sonnenlicht ausnutzen zu können.
Um die Gegenprobe machen zu können, hat auch der Curiosity-Rover versucht, bei Tag das Methan aufzuspüren. Und tatsächlich konnte bei Tageslicht kein Methan in Bodennähe festgestellt werden.
Die Forscher*innen gehen nun davon aus, dass sich das Methan in den kühlen Mars-Nächten konzentriert und sich bei Tageslicht, Sonneneinstrahlung und der dadurch entstehenden Wärme auflöst. Diese Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal "Astronomy & Astrophysics" veröffentlicht.
Weitere Fragen aufgeworfen
Während dieses Rätsel mehr oder weniger als gelöst gilt, tut sich dadurch allerdings eine weitere Frage auf. Denn normalerweise müsste das Methan stabil genug sein, sodass es sich in der Atmosphäre sammelt und dadurch auch vom Mars-Orbiter erkennbar sein müsste.
Nun gehen die Forscher*innen der Frage nach, warum sich das Methan bei Tageslicht derart auflösen kann. Es müsse nun festgestellt werden, ob es am Mars einen schnelleren Abbauprozess für Methan gibt und welcher das sein könnte, heißt es in einer Aussendung der NASA.