NASA macht bei UFOs ernst
Seit vielen Jahren werden von Militärs, Piloten oder auch Privatpersonen Phänomene oder vermeintliche Flugobjekte am Himmel gesichtet, die sich im ersten Moment nicht erklären lassen. Sei es aufgrund ihrer eigenwilligen Form, die gar nicht an konventionelle Flugzeuge erinnert, oder durch Flugbewegungen, die die Grenzen der Physik zu sprengen scheinen. Die unidentifizierten Flugobjekte (UFOs) haben vor allem in den USA eine regelrechte Fangemeinde hinter sich, die auf Aliens hofft.
Wissenschaftlich
Für viele der Beobachtungen gibt es allerdings irdische Erklärungen. Nicht selten sind es optische Täuschungen, Wetterballone oder Ähnliches. Nun will sich die NASA auf einer wissenschaftlichen Ebene mit den Phänomenen auseinandersetzen. Zu diesem Zweck wird der Astrophysiker David Spergel ab Herbst eine Studie leiten, wie die Weltraumbehörde jetzt bekannt gegeben hat. Man wolle die offiziell als „Unerklärbare Luftphänomene“ (UAP) bezeichneten Beobachtungen wissenschaftlich besser verstehen. Die begrenzte Anzahl von Beobachtungen mache es derzeit schwierig, wissenschaftliche Schlussfolgerungen über solche Ereignisse zu ziehen, heißt es seitens der Weltraumagentur.
„Unsere primäre Aufgabe ist es, einfach das robusteste Datenset zu sammeln, das wir sammeln können“, sagte Spergel. Man werde Beobachtungen von Zivilisten, Regierungen, gemeinnützigen Organisationen sowie Unternehmen zusammentragen und analysieren. 9 Monate lang soll es dauern, bis die Studie abgeschlossen ist - danach sollen sämtliche Daten öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Kosten für das Unterfangen sollen bei unter 100.000 US-Dollar liegen.
Keine Aliens
Zu früh sollten sich Alien-Gläubige jedenfalls nicht freuen, denn derzeit gebe es laut der NASA keinen Hinweis darauf, dass die unidentifizierten Flugobjekte außerirdischen Ursprungs sind.
Die Studie sei zwar mit der US-Regierung abgesprochen, werde aber unabhängig durchgeführt. In den USA befasst man sich in jüngster Zeit vermehrt mit UAPs. 2021 wurde ein Geheimdienstbericht veröffentlicht, der 144 Sichtungen seit 2004 umfasste. Mitte Mai gab es eine Anhörung im US-Kongress zu dem Thema. Scott W. Bray, der stellvertretende Direktor der US-Marine-Aufklärung, sagte bei der Anhörung, dass für viele der Beobachtungen im Nachhinein Erklärungen gefunden werden konnten. „Es gibt nur eine Handvoll Ereignisse, die wir mit den uns zur Verfügung stehenden Daten nicht erklären können.“ Laut Bray deute aber nichts darauf hin, dass UAPs außerirdischen Ursprungs sind, es könne jedoch auch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Anhörung kam auch zur Sprache, dass die Phänomene ein Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr darstellen könnten. Zusammenstöße von unbekannten Flugobjekten mit Militär-Kampfjets habe es zwar noch keine gegeben - aber mindestens elf Beinahezusammenstöße.
Auch sorgten sich Kongressabgeordnete darüber, dass es sich bei den Objekten um Geräte feindlicher Militärmächte handeln könnte. Deswegen gehe man laut Bray nur vorsichtig mit Informationen zu den Luftphänomenen um. „Wir wollen nicht, dass potenzielle Feinde wissen, was wir entdecken und verstehen können und wie wir zu unseren Schlussfolgerungen kommen.“
Leben auf Exoplaneten
Die Suche der NASA nach außerirdischem Leben fokussiert sich indes vor allem auf Bereiche jenseits der Grenzen unseres Sonnensystems. Unter den sogenannten Exoplaneten gelten solche als vielversprechend, die er Erde ähneln. Erforscht werden sie unter anderem mit dem James-Webb-Teleskop, das demnächst seine wissenschaftliche Arbeit aufnimmt.