Neues Mineral in Mondmeteorit entdeckt
Ein internationales Forscherteam hat im Mondmeteoriten, der 2014 in der West-Sahara eingeschlagen ist, ein neues Hochdruck-Mineral entdeckt. Es besteht aus Kalzium-, Aluminium-, Silizium- und Sauerstoffatomen und ist bei plattentektonischen Vorgängen im Erdinneren wesentlich.
Prinzipiell wird bei der Bildung von Einschlagskratern auf dem Mond Gestein ins Weltall geschleudert. Einige Brocken landen unter hohen Temperaturen sowie enorm hohen Druck als Meteorite auf der Erde – Bedingungen, die auch im Inneren der Erde herrschen. Dabei bilden sich im Mondgestein kleine Schmelzzonen. Und in diesen Schmelzzonen formen sich Minerale, die sich normalerweise unerreichbar im Erdinneren befinden. Donwilhelmsit, so der Name des neuen Hochdruck-Minerals, wurde in den sogenannten Schmelzzonen des Meteoriten Oued Awlitis 001 entdeckt.
Mineral hilft durch Übergangszone
Für die erstmalige Entschlüsselung der Kristallstruktur eines außerirdischen Materials wurde eine sogenannte 3D-Elektronen-Streuung (3DED) zusammen mit einem speziell entwickelten Computerprogramm angewandt. Der Meteorit ähnelt aus chemischer Sicht den Gesteinen auf unserer Erde.
Ablagerungen werden durch Wind und durch Flüsse in die Ozeane getragen. In der Folge werden die Sedimente durch plattentektonische Prozesse in den Erdmantel hinabgezogen. Bei einer Tiefe zwischen 460 und 700 Kilometer werden diese Minerale aufgrund der hohen Temperaturen und des hohen Drucks dichter. Donwilhelmsit begünstigt diesen Prozess: Das Mineral ist laut den Forschern für den Transport kontinentaler Sedimente durch diese Übergangszone wesentlich. Die Studie wurde im American Mineralogist veröffentlicht.