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Erde könnte schon 7 von 9 planetaren Grenzen überschritten haben

2009 haben Forscher des Stockholm Resilience Centre das Konzept der planetaren Grenzen veröffentlicht. Dabei wurden ökologische Belastungsgrenzen für 9 Bereiche definiert.

Ähnlich wie die globale Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 zu halten, ist das Einhalten dieser 9 planetaren Grenzen ein Klimaschutzziel. Damit soll sichergestellt werden, dass das Ökosystem der Erde nicht kollabiert und somit die Menschheit weiterbestehen kann.

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6 von 9 dieser Grenzen sind bereits überschritten: Klimawandel, Biogeochemische Kreisläufe, Süßwasserverbrauch, Landnutzungsänderung, Unversehrtheit der Biosphäre und Einbringung neuartiger Substanzen. Laut einer aktuellen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), könnte jetzt auch Grenze Nummer 7 gefallen sein.

Versauerung der Ozeane

Dabei handelt es sich um die Versauerung der Ozeane. Die im Jahr 2009 festgelegten Grenzwerte dafür wurden zwar noch nicht ganz überschritten, aber: „In den vergangenen Jahren sind mehrere Studien erschienen, die darauf hinweisen, dass die aktuellen Umstände schon jetzt problematisch für viele Meeresorganismen sind“, sagt Levke Caesar vom PIK zum Guardian: „Es könnte nötig sein, die derzeit gültigen Grenzwerte zu untersuchen und anzupassen.“

Die 9 planetaren Grenzen: Wird eine überschritten, besteht Risiko für das Ökosystem. Verschlechtern sich die Werte weiter, besteht sehr hohes Risiko für einen Kollaps

Die Versauerung der Ozeane wird anhand der Aragonit-Sättigung in Oberflächenwasser gemessen. Diese nimmt vor allem zu, weil das Wasser CO2 aus der Atmosphäre absorbiert. Die Versauerung beeinflusst das Wachstum und die Vermehrung von vielen Meereslebewesen negativ. Das hat wiederum gravierende Auswirkungen auf die Nahrungskette, sorgt für weniger Fische und damit weniger Nahrung für die Menschen.

Gesundheitscheck für unseren Planeten

Das PIK betont, dass die 9 planetaren Grenzen nicht als Einzelfälle zu betrachten sind. Wird eine Grenze überschritten, kann sich das auf mehrere andere auswirken.

Zukünftig möchte man einen jährlichen Bericht über den Zustand der Grenzen abliefern und so eine Art Gesundheitscheck für die Erde liefern. Anhand dieser Berichte soll es dann für Politik und Wissenschaft möglich werden, konkrete Pläne zu erstellen, um die Erde wieder zu einer Umgebung zu machen, in der die Menschheit sicher existieren kann.

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