Science

Raumstation ISS bekommt neue Toilette

Die Internationale Raumstation ISS bekommt ab Herbst eine neue Toilette. Neben einer ausgefeilten Technologie soll auch der Komfort verbessert werden. So soll die Toilette an Gewicht und Masse verlieren. Auch die Form des Sitzes, die aktuell als eher "klobig" bezeichnet wird, soll verbessert werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Raumschiffe wie die Orion-Kapsel mit dem neuen System ausgestattet werden. Beim Bau des sogenannten "NASA Universal Waste Management System" (UWMS) ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass sowohl der besuchte Planet als auch die Erde vor einer Kreuzkontamination von lebenden Organismen geschützt bleibt.

Längerer Flug

Da menschliche Abfälle voller Mikroben sind, ist deren sichere Sammlung und Lagerung von großer Bedeutung. Laut Jim Broyan, Manager für Umgebungskontrollsysteme bei der NASA, müsste man schätzungsweise hier etwa 270 Kilogramm festen Abfall managen – 75 Prozent davon seien Wasser, schreibt Space.com.

Das bedarf einer neuen Lösung: „Unsere Zukunftsziele sind es, die Ausscheidungsprodukte zu trocknen, um sie mikrobiell inaktiv", so Broyan.

Zur Überlegung steht auch, ob weiterhin Kohle als Geruchsneutralisierer verwendet werden soll, oder ob es auch hier einen neuen Ansatz braucht, denn auf längeren Missionen könnte diese Methode zu viel Gewicht verursachen. Mithilfe des Feedbacks von Crew-Mitgliedern soll das System nach und nach ausgebaut werden.

Urin abgesaugt

Wie die alte Toilette funktioniert, wurde bereits in einem Video demonstriert. Um Verschmutzungen zu verhindern, wird der Urin mit einer speziellen Vorrichtung abgesaugt. Um Ressourcen zu schonen, wird die Flüssigkeit dann in einem Zeitraum von mehreren Tagen wieder aufbereitet und wieder in Trinkwasserqualität gebracht. Rund 80 bis 85 Prozent können so wieder in den Kreislauf gelangen.

Feste menschliche Abfälle werden in einem Container gesammelt, der etwa alle zehn Tage gewechselt werden muss. Ist er voll, wird er in einem speziellen Bereich der Station gelagert. Anschließend wird er mit anderem Müll in Richtung Erde geschickt, wo er in der Atmosphäre verglüht. 

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