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Wie Meerestiere den Absturzort des Flugs MH370 verraten könnten

Ein internationales Forschungsteam will mithilfe von Seepocken den Absturzort des Flugs MH370 im Ozean ermitteln. Seepocken sind am Untergrund festsitzende Krebse, die durch ein verschließbares Außenskelett geschützt sind. Das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Passagier*innen war im Jahr 2014 auf mysteriöse Weise über dem Indischen Ozean verschwunden.
Ein Jahr später wurden Trümmer vor der Küste Afrikas an die Insel La Réunion gespült.

„Die Flügelklappe war mit Seepocken bedeckt und als ich das sah, begann ich sofort, E-Mails an die Ermittler zu senden, weil ich wusste, dass die Geochemie der Muscheln Hinweise auf den Absturzort geben könnte“, sagt der Evolutions- und Naturschutzbiologe Gregory Herbert von University of South Florida.

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Herbert untersucht primär wirbellose Meerestiere wie Austern, Muscheln und Seepocken. Er hat eine Methode entwickelt, um die in der Chemie der Muscheln gespeicherten Meerestemperaturen auszulesen.

Suche eingrenzen

Seepocken bilden innere Schichten, die Baumringen ähneln. Die Chemie jeder Schicht wird durch die Temperatur des umgebenden Wassers zum Zeitpunkt der Schichtbildung bestimmt. Das Forschungsteam führte ein Wachstumsexperiment mit lebenden Seepocken durch, um deren Chemie und die Temperaturen zu ermitteln. Die Methode wurde im Anschluss auf die Seepocken von MH370 angewandt. Die Wassertemperaturaufzeichnungen der Seepocken wurden mit ozeanografischen Modellen kombiniert und Modelle erstellt. Damit könnte der genaue Absturzort des Fliegers ausgemacht werden.

Laut dem französischen Forscher Joseph Poupin, der als erster Biologe die Flügelklappen untersucht hatte, kam zu dem Schluss, dass die größten Seepocken auf dem Trümmerteil wahrscheinlich alt genug seien, um sich kurz nach dem Absturz darauf anzusiedeln. Die Lebewesen dürften daher nahe des Absturzortes stammen, wo das Flugzeug aktuell sein dürfte. „Wenn dem so ist, könnten die in diesen Muscheln aufgezeichneten Temperaturen den Ermittlern dabei helfen, ihr Suchgebiet einzugrenzen“, so Herbert. Bis heute wird vermutet, dass das MH370 entlang eines Nord-Süd-Korridors namens „The Seventh Arc“ geglitten sein könnte, nachdem ihm der Treibstoff ausgegangen war.

Die Studie wurde in AGU Advances veröffentlicht.

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