Die ESA will mit ihrem System für einen sicheren Flugverkehr sorgen. 

Die ESA will mit ihrem System für einen sicheren Flugverkehr sorgen. 

© EPA/Peter Komka

Science

ESA trackt Flüge aus dem All

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA trackt Flugzeuge künftig in Echtzeit aus dem Weltraum. Wie die Agentur in einer Presseaussendung mitteilt, ist sie eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Spire Global eingegangen. Spire Global hat sich auf die Verarbeitung und Bereitstellung globaler Daten spezialisiert und verfügt über eine Konstellation an Nano-Satelliten.

Diese Konstellation macht sich die ESA zunutze. Mit Spire Global ruft sie ein Luftüberwachungssystem namens Eurialo ins Leben. Dieses wird die Funkfrequenzsignale eines Flugzeugs aus dem Erdorbit orten, um dadurch seine genaue Position zu bestimmen.

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Satelliten statt Radar

Derzeit wird die Position von Flugzeugen mittels Radar bestimmt. Es bewegt sich durch den Luftraum und prallt von Objekten ab, auf die es trifft. Der Abstand zwischen diesem Aufprall und der Quelle des Radars wird gemessen und daraus die Position der Objekte, genauer gesagt der Flugzeuge, bestimmt.

Dieses System weist jedoch Mängel auf. Berge, hohe Gebäude oder große Wasserflächen können das Signal stören. Daher sind Flugzeuge zusätzlich dazu angehalten, ihre Position selbst zu melden. Aber auch hier kann es zu Problemen kommen, wie der Fall rund um den Malaysian Airlines Flug MH370 zeigt. Das Flugzeug verschwand im März 2014 spurlos, nachdem es den Kontakt zur Flugverkehrskontrolle verlor. 

Verfolgung vom Start bis zur Landung

Um derartige Vorfälle zu vermeiden, wurde Eurialo geschaffen. Laut der ESA wird es in der Lage sein, "ein Flugzeug in Echtzeit überall auf der Welt vom Start bis zur Landung zu verfolgen".

In einem ersten Schritt wird Spire Global einen vorläufigen Entwurf für eine neue Satellitenkonstellation liefern. Im Anschluss soll eine Testmission gestartet werden. "Weltraumgestützte Flugzeugverfolgung und Geolokalisierung ist die Zukunft des Flugverkehrsmanagements, um einen sicheren und nachhaltigen Flugverkehr auf globaler Ebene zu gewährleisten", erklärt Peter Platzer, CEO von Spire Global. "Wir fühlen uns geehrt, von der ESA ausgewählt worden zu sein, die Entwicklung dieses ersten Luftfahrtüberwachungssystem seiner Art zu leiten".

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