MH370-Pilot flog Ausweichmanöver vor dem Verschwinden
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Der Pilot des 2014 verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug MH370 flog offenbar eine Reihe von Kurven und Manöver, um nicht von Radaranlagen oder anderen Flugzeugen entdeckt zu werden. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die federführend vom Luftfahrttechniker Richard Godfrey von einer Reihe unabhängiger Experten durchgeführt wurde. Die Erkenntnisse der Forscher legen einen „signifikant anderen“ Flugverlauf dar als frühere Modelle auf Basis von Satellitendaten. Von der Studie berichtet unter anderem die australische ABC.
Die Absturzstelle soll sich demnach – wie auch andere Untersuchungen ergaben – beim 34. Breitengrad befinden. Die Route dorthin war aber deutlich anders als bisher angenommen. Demnach soll der Pilot Geschwindigkeit und Richtung des Flugzeuges mehrmals verändert haben, vermutlich um keine Rückschlüsse darauf zuzulassen, in welche Richtung er unterwegs ist. Auch soll er bewusst kommerzielle Routen vermieden und „falsche Fährten“ hinterlassen haben. Er dürfte auch Kenntnis von den Betriebszeiten militärischer Radaranlagen in der Umgebung gehabt haben und von der Tatsache gewusst haben, dass sie teilweise gerade nicht aktiv bzw. besetzt waren. Die Route könnte somit genauestens geplant gewesen sein.
WSPR-Netzwerk
Godfrey sagt, dass die Forscher die Route des Fluges auf Basis des „Weak Signal Propagation Reporter"-Netzwerks (WSPR) nachvollziehen konnten. Jenes wird unter anderem von Amateurfunkern genutzt. Laut dem Wissenschaftler löst jedes Flugzeug - kommerziell, privat oder militärisch - unsichtbare "elektronische Stolperdrähte" aus, wenn sie diese Signale kreuzen, die dann verwendet werden können, um ihren Standort zu ermitteln.
Laut Godfrey könnte die Anwendung der WSPR-Technologie auf die Suche nach MH370 "neue Beweise liefern, die bei den vorherigen Unterwassersuchen der australischen oder malaysischen Behörden nicht verfügbar waren".
An Bord des Flugzeugs waren zum Zeitpunkt des Verschwindens 239 Menschen. Was genau in den letzten Stunden vor dem Absturz passiert ist, ist bis heute weitestgehend ungeklärt. Bislang wurden von der Maschine nur einige wenige Wrackteile gefunden.
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