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Wer mit dem Smartphone am Klo sitzt, bekommt Hämorrhoiden, sagt Studie

Wenn der Mann seit einer Viertelstunde verschwunden scheint, sitzt er mit hoher Wahrscheinlichkeit mal wieder handyscrollend auf dem Klo. Auch Frauen wählen das Örtchen gerne mal als Rückzugsort und pausieren mit dem Smartphone auf der Porzellanschüssel. 

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lässt sich nach aktuellen Daten auch auf dem Klo vom Smartphone berieseln: Im Mittel sind es 54 Prozent der Erwachsenen, Männer mit 58 Prozent mehr als Frauen (49 Prozent). Es wird durch soziale Netzwerke gescrollt, nach dem Wetter geschaut, gespielt oder in Dating-Apps geflirtet - und das gerne mal länger als geplant

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So viel Zeit auf dem Klo ist ein No-Go für den Po, wie einige Experten warnen. Lange Sitzzeiten dort können demnach die Entwicklung vergrößerter Hämorrhoiden begünstigen. Ursache soll der anhaltend erhöhte Druck auf Blutgefäße im Bereich des Afters durch die Sitzposition und die Entspannung des Beckenbodens sein. 

Angewohnheit mit unangenehmen Folgen

Auch eine aktuelle US-Studie schließt auf einen solchen Zusammenhang: Umfrageteilnehmer, die angaben, ihr Smartphone auf der Toilette zu benutzen, hatten ein höheres Risiko für vergrößerte Hämorrhoiden als Nichtnutzer, wie das Team um Trisha Pasricha von der Harvard Medical School in Boston im Fachjournal „PLOS One“ berichtet. Einbezogen wurden 125 Erwachsene, bei 43 Prozent von ihnen wurden mittels Koloskopie Hämorrhoiden nachgewiesen.

Von den Befragten griffen 66 Prozent auf der Toilette zum Smartphone. Von diesen wiederum verbrachten 37 Prozent pro Toilettengang mehr als 5 Minuten auf dem Klo - bei den Menschen ohne Handynutzung waren es nur 7 Prozent

Experten-Tipp: Timer stellen

„Die Studie untermauert den allgemeinen Ratschlag, Smartphones außerhalb des Badezimmers zu lassen und zu versuchen, nicht länger als ein paar Minuten auf der Toilette zu sitzen“, erklärte Pasricha. „Wenn es länger dauert, fragen Sie sich, warum. Lag es daran, dass der Stuhlgang wirklich so schwierig war, oder daran, dass meine Aufmerksamkeit woanders war?“ Sich einen Timer zu stellen, könne womöglich helfen. 

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Der Gastroenterologe Ulrich Tappe aus Hamm hält die Studie allerdings für wenig aussagekräftig. Mit einer Koloskopie ließen sich Hämorrhoidenleiden nur eingeschränkt diagnostizieren, zudem werde der Einfluss bestimmter anderer Faktoren nicht ausgewogen berücksichtigt. Vergrößerte Hämorrhoiden entstünden zudem über längere Zeiträume - nötig sei deshalb eine Langzeitstudie, keine reine Momentaufnahme. „Methodisch ist das einfach schwach.“ 

Spekulativer Zusammenhang

Der immer wieder mal erwähnte Zusammenhang zwischen Smartphone-Nutzung auf Toilette und Hämorrhoidenleiden bleibe damit weiter spekulativ. Jeder Mensch hat Hämorrhoiden, kurz vor dem After sitzende Blutpolster, die zusätzlich zu den Schließmuskeln abdichtend wirken. Dauerhaft vergrößert können sie Schmerzen, Juckreiz und Blutungen verursachen. 

Ursache ist vielfach zu vermehrtem Pressen führende Verstopfung, die wiederum auf eine ganze Reihe von Faktoren zurückgehen kann, wie Tappe erklärt: zu wenig Bewegung, ballaststoffarme Ernährung und Übergewicht zum Beispiel. Einen Rat haben Experten übrigens auch für Menschen, die aufs Klo als wertvollen Rückzugsraum für kleine Pausen nur schwer verzichten können: einfach auf den geschlossenen Toilettensitz setzen. 

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