Science

Die Space Force will den Mond patroullieren

Offenbar plant die USA ihre Überwachung im Weltraum zu verstärken. Wie Ars Technica berichtet, veröffentlichte das US Air Force Research Laboratory ein Video auf YouTube, wonach sie über die geostationäre Umlaufbahn hinaus ausgeweitet werden soll.

"Bisher erstreckte sich die Weltraummission der Vereinigten Staaten 22.000 Meilen (rund 35.400 Kilometer) über der Erde", sagt ein Sprecher in dem Video. "Das Air Force Research Laboratory vergrößert diese Reichweite um das Zehnfache und das Einsatzgebiet der Vereinigten Staaten um das Tausendfache, so dass unsere Reichweite bis auf die andere Seite des Mondes und in den zislunaren Raum reicht." Als zislunaren Raum versteht man den Bereich zwischen Erde und Mond, also grob eine Entfernung von 385.000 km, von der Erde aus gemessen.

Dafür plant es unter der Leitung von Michael Lopez vom Space Vehicles Directorate den Start eines Satelliten mit dem Namen Cislunar Highway Patrol System (CHPS), der wahrscheinlich mit einem leistungsstarken Teleskop ausgestattet ist.

Laut Brian Weeden, Direktor für Programmplanung bei der Secure World Foundation, sei es „der erste Schritt, um zu wissen, was im zislunaren Raum vor sich geht.“ Die Organisation sieht sich als eine Art Vermittlungsstelle für die friedliche gemeinsame Nutzung des Weltraums aller Regierungen.

Verkehrskontrolle und Erkennung von Bedrohungen

Dem Video zufolge ist die Hauptursache für dieses Projekt der zunehmende Weltraumverkehr in der Mondumgebung, einschließlich mehrerer von der NASA gesponserten Missionen und von anderen Nationen.

Außerdem sollen so „potenzielle Bedrohungen für US-Aktivitäten“ erkannt werden. Mit dem Satelliten und will das US-Militär die "friedliche Entwicklung" des zislunaren Raums sicherstellen und ein "sicheres und geschütztes" Umfeld für die Erforschung und kommerzielle Entwicklung schaffen.

US-Militärische Kooperation

Das Forschungslabor, das die Entwicklung des Satelliten beaufsichtigt, möchte offiziell ab dem 21. März zur Einreichung von Prototyp-Vorschlägen auffordern und die Auftragsvergabe im Juli bekannt zu geben. Die US Space Force soll das Nutzungsrecht beim US Space Command des Verteidigungsministeriums beantragen, das für militärische Operationen im Weltraum zuständig ist.

Laut Weeden ist das neue Programm auch von strategisches Natur. Das Militär sei besorgt über Weltraumobjekte, die von anderen Regierungen in den zislunaren Weltraum gebracht werden und dann von den bestehenden Netzwerken zur Situationserkennung nicht mehr gefunden werden.

Solche Objekte könnten demnach um den Mond kreisen und möglicherweise zurückkommen, um einen US-Militärsatelliten im geostationären Raum anzugreifen. Weeden haltet das für weit hergeholt, aber es sei aus physikalischer Sicht durchaus denkbar. Die USA habe zudem derzeit keine militärischen Einrichtungen im zislunaren Raum.

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