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So viel kostet die US-Mondrakete SLS

Vor kurzem hat die US-Weltraumbehörde NASA die Tests der Mondrakete SLS (steht für Space Launch System) erfolgreich abgeschlossen. Im Frühjahr soll sie im Rahmen der Artemis-Mission, mit einer Orion-Raumkapsel bestückt, zu einem ersten Testflug abheben.

Nun wurden im Rahmen eines Hearings vor dem US-Kongress die Kosten für die Riesenrakete und die Raumkapsel bekannt, berichtet Ars Technica.

Dort gab der NASA-Generalinspekteur Paul Martin, der als unabhängiger Aufseher über das Artemis-Programm der NASA fungiert, Einblick in das Finanzgebahren rund um die Mond-Mission der US-Weltraumbehörde.

Laut Martin belaufen sich die operativen Kosten für einen Artemis-Start auf rund 4,1 Milliarden Dollar.

  • 2,2 Milliarden Dollar kostet laut Martin der Bau einer SLS-Rakete
  • Die Bodensysteme schlagen mit 568 Millionen Dollar zu Buche
  • Eine Milliarde Dollar kostet die Orion-Raumkapsel
  • Das von der ESA beisgesteuerte Service-Modul für die Kapsel beläuft sich auf 300 Millionen Dollar

Milliardensummen für Entwicklung

Dazu kommen noch Milliardensummen, die die US-Weltraumbehörde seit 2005 in die Entwicklung der Raumkapsel und seit 2011 in die Entwicklung der Rakete gesteckt hat. Allein für den Zeitraum von 2012 bis 2025 bezifferte Martin den dafür nötigen Finanzbedarf auf 93 Milliarden Dollar.

Bezieht man diese Summen mit ein, würden sich die Kosten für einen Raketenstart mindestens verdoppeln, also weit über 8 Milliarden Dollar liegen, heißt es bei Ars Technica.

Die NASA hatte als Ziel zuvor Kosten von maximal 2 Milliarden Dollar für einen Raketenstart anvisiert. Entsprechend bezeichnete der Generalinspekteur die Kosten vor dem Kongress als "nicht nachhaltig". Das gigantische NASA-Projekt hat er in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert.

Vernichtendes Zeugnis für Boeing

Mit Einsparungen sei aufgrund der Ineffizienz des Programms nicht zu rechnen, meint Martin. Vor allem Boeing, das die Rakete und die Raumkapsel entwickelt und produziert, stellt er ein vernichtendes Zeugnis aus. Wörtlich sprach Martin von "schlechter Planung" und "schlechter Ausführung".

Martin kritisierte auch die Verträge, die mit dem privaten Hersteller Boeing abgeschlossen wurden. Sie sehen vor, dass alle für die Entwicklung und Produktion der Systeme notwendigen Kosten zuzüglich einer Gebühr abgedeckt werden. Das habe wenig dazu beigetragen, Budgetziele einzuhalten, meint der NASA-Generalinspekteur.

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