SpaceX schickt 4 Touristen ins All: So kann man den Start sehen
SpaceX wird in der Nacht auf Donnerstag einen historischen Raketenstart durchführen, der auch symbolisch für die Vision der Zukunft des privaten Raumfahrtunternehmens steht. Diese Zukunft sieht vor, dass jeder Mensch in den Weltraum fliegen kann. 4 Weltraumtourist*innen werden heute mit einer Crew Dragon Kapsel von einer Falcon 9 Rakete ins Weltall gebracht. Sie sind 3 Tage lang auf rund 580 Kilometern Höhe unterwegs. Länger war eine nicht ausgebildete Person zuvor noch niemals im All.
Begleitet wird die Mission Inspiration 4 von der Dokumentations-Reihe "Countdown", die seit 6. September auf Netflix zu sehen ist. Der Raketenstart findet um 20 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr MESZ) statt und wird live auf dem YouTube-Kanal von Netflix übertragen.
Die ersten 4 Folgen der Serie machen Zuschauer*innen mit der Crew um den 38-jährigen Milliardär Jared Isaacman bekannt. Er hat trägt die Kosten für den Flug und verloste die 3 Tickets für die anderen Plätze. Mit ihm werden die 29-jährige Hayley Arceneaux, die als Kind Krebs besiegte und von Isaacman als Gast eingeladen wurde, Chris Sembroski und Sian Proctor die Reise antreten.
"Normale" Menschen, extreme Bedingungen
Die 5. Folge hat bisher noch kein Startdatum, wird aber wenige Tage nach der Rückkehr der Weltraumtourist*innen zu sehen sein. Sie berichtet, wie es der Crew während dem Flug ergangen ist. Dabei wird auf Bilder gesetzt, die eine klare Sprache sprechen: Die amerikanische Flagge im Sonnenuntergang ist dabei ebenso in Szene gesetzt, wie das Vermessen der angehenden Astronaut*innen zu einer pathetischen Cover-Version von Bob Dylan's "The Times They Are a-Changin’".
Die Dokumentation rückt dabei sehr deutlich in den Vordergrund, dass es sich bei den 4 Crewmitgliedern um "normale Menschen" zu handeln scheint, deren Traum vom All nun in Erfüllung geht. Sie werden gefragt, wie man im Weltall schläft oder wie man sich dort schminkt. Gleichzeitig sieht man sie beim Belastungs- und Ausdauertraining über sich hinauswachsen. Dafür besteigen sie den Mount Rainier und fliegen mit Kampfjets.
Teurer Ausflug ins All
Dabei könnte man den Eindruck gewinnen, bei der Serie handelt es sich eher um eine Werbeveranstaltung als eine Dokumentation. Wirklich kritische Fragen werden nicht gestellt. Stattdessen präsentiert sich SpaceX als zugängliche Firma, die jedem den Traum vom Weltraum ermöglichen kann (und will). Gleichzeitig ist Isaacman mit der Zahlungsabwicklungsfirma Shift4 Payments so reich geworden, dass er die gesamte Reise bezahlen kann. Sian Proctor schaffte es außerdem bereits in die Endauswahl zur NASA-Astronautin, scheiterte aber auf den letzten Metern.
Wie viel sich Isaacman den Ausflug ins All kosten lies, verrät er nicht. Beim Konkurrenten Virgin Galactic, der Firma von Multimilliardär Richard Branson, kostet ein Kurz-Trip ins All 450.000 US-Dollar. Viel günstiger wird ein Flug in absehbarer Zeit nicht werden. Realistisch ist es also nicht, dass bald jeder ins All fliegen wird können. Für das Image von SpaceX ist der Gedanke aber zuträglich.