Science

Neue Methode bringt 307 Supernovaüberreste zum Vorschein

Astronomen haben eine neue Methode gefunden, um Supernovae auf die Spur zu kommen. So fanden sie 307 bisher unentdeckte Ereignisse. Darunter sind auch 7 besonders seltene Supernovae. 

Supernovaüberreste (SNR) sind sich ausdehnende Nebel, die aus einer Supernova-Explosion entstehen. Dort sammelt sich Material, das entweder von der Explosion übrigblieb oder angesammelt wurde, nachdem sich die Wolke ausbreitet. Ein berühmtes und mit einem Teleskop sichtbares Beispiel für einen SNR ist der Krebsnebel.

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Seltene Sauerstoffreiche SNR gefunden

Einige, seltene solcher Nebel sind besonders sauerstoffreich. Bisher wurden nur 8 solcher Objekte in der Milchstraße und der Magellanschen Wolke identifiziert. Wie solche sauerstoffreichen SNRs entstehen und welche Art von Supernova sie entstehen lässt, ist noch nicht ausreichend erforscht. 

Das könnte sich mit der neuen Forschungsarbeit vom Team um Timo Kravtsov am European Southern Observatory (ESO) ändern. Ihre neue Methode reizt dabei die Fähigkeiten des Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am Very Large Telescope (VLT) in Chile aus. 

Emissionslinien verraten Supernovaüberreste

Dabei suchte das Team nach Regionen, die Anzeichen von Schocks aufweisen, wie sie nach einer Supernova auftreten. Dort analysierten sie die Emissionslinien, mit denen über verschiedenen Lichtwellenlängen die Zusammensetzung dieser Regionen abgelesen werden können. 

Die weiß eingekreisten Regionen sind neu entdeckte SNR. Die grüne Farbe entspricht Wasserstoffemissionen (H-alpha), die roten Bereiche entsprechen Schwefelemissionen (SII) und die blauen Sauerstoff (OIII).

So konnten sie Sauerstoffemissionen in 35 der 307 neu entdeckten Supernovaüberreste finden. Nach weiterer Analyse stellten sich 7 davon als sauerstoffreich heraus. Die Forscher glichen ihre Daten mit zuvor gesammelten Beobachtungen von Röntgenstrahlung ab. Die Strahlung entsteht durch die Schockwelle nach der Supernova. 

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Einige der Objekte hatten dabei eine Leuchtkraft knapp unter der Grenze für ultraleuchtkräftige Röntgenquellen (ULX). Diese punktuellen Strahlungsquellen leuchten heller als es Sterne können, bevor sie instabil werden. Bisher ist kein ULX in der Milchstraße bekannt.

Suche in anderen Galaxien

Die Forscher planen jetzt, ihre neue Methode auf andere nahegelegene Galaxien anzuwenden. Sie hoffen so, weitere sauerstoffreiche SNRs zu finden. So wollen sie mehr über den Ursprung dieser Nebel erfahren. Die Forschung wurde auf dem Preprint-Server arXiv vorab veröffentlicht und wird derzeit geprüft. 

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