TU Forscher simulieren Coronavirus-Ausbreitung
Eine Forschergruppe der TU Wien hat die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich mithilfe selbst entwickelter Computermodelle simuliert. Seit vergangenem Samstag berechnet sie mögliche Szenarien, wie sich der Virus auch bei uns entwickeln könnte.
„Mit unseren Bevölkerungs- und Netzwerkmodellen arbeiten wir bereits daran, besser zu verstehen, wie sich der Corona Virus ausbreiten könnte, wenn er nach Österreich gelangt. Panik ist nicht angesagt, noch ist nicht ganz klar wie gefährlich der Virus ist – auch Krankheiten wie die Grippe breiten sich jährlich aus - und es werden verschiedene Strategien entwickelt, um mit möglichen Gefahren umzugehen“, schreibt Informatiker Martin Bicher auf der dwh-Website.
Gegenmaßnahmen veranschaulichen
Ziel dieses Projekts ist es, Gegenmaßnahmen zu ermitteln, um eine Verbreitung zu verhindern. Das Szenario: Vom Flughafen Wien Schwechat breitet sich der Virus erst lokal aus. "Wichtig ist zu verstehen, wie Gesundheitsinfrastruktur und Medikamente dann gebraucht werden könnten um rechtzeitig zu planen", schreibt er.
Um einen möglichen Prozess zu veranschaulichen, haben die Forscher ein Video erstellt - die Nutzung von verfügbaren Krankenhäusern wird beispielsweise in Rot dargestellt. Auch sei wichtig zu verstehen, wie und wie schnell sich das Virus über weite Strecken ausbreiten kann.
Gesundheitsbehörden profitieren
Die Erkenntnisse aus der Simulation kommen Ärzten, Krankenhausbetreibern und Gesundheitsbehörden zugute. „Mit dem Modell kann man sehr schön sich anschauen, wo man wieviele Ressourcen braucht. Ressourcen heißt, wieviele Krankenhausbetten werde ich brauchen, wo brauche ich möglicherweise viele Pflegekräfte“, sagt Simulationsexperte Niki Popper von der TU in der ORF-Sendung „Wien heute“.
Das Forscherteam hat die Ausbreitungsmodelle ohne Auftrag begonnen, um so rasch wie möglich Gegenmaßnahmen zu ermitteln. So könnten Infizierte im Fall rasch behandelt und versorgt werden. Bislang hat es hierzulande aber noch keine Meldung gegeben.