Verrücktes Verhalten bringt autonome Autos an ihre Grenzen
Die Entwickler*innen von autonomen Fahrzeugen spulen üblicherweise viele Millionen Kilometer auf Straßen ab, um die Bordsysteme anhand ganz unterschiedlicher Situationen zu trainieren. In Simulationen wird allerdings noch viel mehr gefahren und die Szenarien sind teilweise deutlich verrückter als im echten Verkehr, wie das Wall Street Journal berichtet.
Hervorspringende Fußgänger*innen
Selbstfahrende Autos werden in Simulationen mit Situationen konfrontiert, die völlig unvorhersehbar sind, etwa plötzlich zwischen Autos hervorspringende Fußgänger*innen, hinter geparkten Lastwägen hervor flitzende Radfahrer*innen oder von der Gegenspur plötzlich nach links abbiegende Fahrzeuge. Letzteres Szenario zählt angeblich zu den schwierigsten und bringt jene Bordsysteme, die für die Unfallvermeidung zuständig sind, an ihre Grenzen.
Niemand hält sich an Regeln
So genannte "Edge Cases" können aber noch deutlich verrückter ausfallen. Vorstellen kann man sich das in etwa so wie in Filmen wie "Mad Max" oder "The Fast and the Furious", wo sich keine Verkehrsteilnehmer*innen an irgendwelche Regeln halten. Momentan erstellen Autohersteller und Entwickler*innen von autonomen Fahrzeugtechnologien noch sehr unterschiedliche Sammlungen an Szenarien, mit denen Systeme konfrontiert werden.
Einheitliche Szenarios
Es gibt jedoch bereits Bemühungen, hier eine Vereinheitlichung zu schaffen. Eine stammt etwa von der University of Warwick in Großbritannien und nennt sich Safety Pool Initiative. Sie enthält 270.000 Szenarios, an denen Fahrzeugsysteme trainiert werden können. Um Szenarien zu kreieren, die in Simulationen verwendet werden können, werden im echten Verkehr jede Menge Daten gesammelt.
Bei manchen davon sind autonome Fahrzeuge menschlichen Fahrer*innen jetzt schon locker überlegen, etwa bei Kreisverkehren mit zwei Fahrspuren. Diese Konstruktionen sind für viele Fahrer*innen schwer zu durchschauen, während sie für autonome Fahrzeuge angeblich kein Problem darstellen.
Vertrauen schaffen
Im Gegensatz zu menschlichen Fahrer*innen müssen autonome Fahrzeuge ihre Fähigkeiten allerdings immer wieder unter Beweis stellen, um Vertrauen zu schaffen. Erst wenn dieses Vertrauen großflächig vorhanden ist, werde man laut Experten eine deutliche Zunahme an selbst lenkenden Fahrzeugen auf den Straßen sehen.