Wie man FFP2-Masken wiederverwenden kann
Ab 25. Jänner sollen FFP2-Masken in Österreichs öffentlichen Verkehrsmitteln sowie im Handel verpflichtend werden. Deshalb sind sie derzeit auch Mangelware. Eigentlich sind FFP2-Masken als Einwegprodukte für den beruflichen Einsatz konzipiert. Wer die Masken privat, etwa zum Einkaufen nutzt, muss sie nicht unbedingt nach jedem Gebrauch wegwerfen, so die Einschätzung des TÜV-Verbandes (VdTÜV).
Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) fördert derzeit ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Münster. Dabei wird untersucht, mit welchen einfachen Methoden man FFP2-Masken wiederverwenden kann.
Außenseite nicht berühren
Das Wichtigste ist laut den Forschern, die Außenseite der Maske nicht zu berühren. Nach dem Abnehmen sollte man umgehend die Hände waschen und desinfizieren. Hier können sich infektiöse Corona-Viren auch bei 70 Grad noch eine Stunde lang halten. Den Forschern zufolge könne das Filtermaterial der Masken bei Raumtemperatur auch nach Tagen noch infektiöse Partikel aufweisen. Deshalb warnen sie davor, dieselbe Maske an aufeinanderfolgenden Tagen zu tragen.
Man sollte die Masken auf keinen Fall zum Trocknen auf die Heizung legen. Dort entwickeln sich Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius. Das wären beste Bedingungen für Bakterien und Pilze, um sich zu vermehren.
Desinfizieren im Backofen
Um die Erreger relativ schnell von der Maske zu entfernen, kann man sie ins Backrohr geben. Zuvor muss die Maske aber einen Tag lang an der Luft trocknen. Dafür hängt man sie an einem Ort mit niedriger Luftfeuchtigkeit auf, an dem sie mit keinen Gegenständen in Berührung kommt.
Im Backofen bei 80 Grad Celsius sind nach 60 Minuten alle Corona-Erreger vollständig eliminiert. Dann lässt man die Maske auf dem Rost abkühlen.
Aber auch hier gilt es aufzupassen: Einige Backöfen haben große Temperaturschwankungen, auch wenn man 80 Grad einstellt. Daher empfehlen die Forscher, dass man vorher eine Stunde lang einen Testlauf mit einem Backofenthermometer macht.
Nicht zu heiß
Auch diese Methode hat aber Nachteile: So können im Backofen die Haltebänder an Zugkraft verlieren. Formstabile Masken (Körbchenmodell) verlieren ihre Form gar komplett, das Verfahren ist für sie also ungeeignet.
Masken können sich ab 90 Grad außerdem verformen und die Filterleistung dadurch nachlassen. Auch wenn man vermuten könnte, dass die erhöhte Temperatur den Vorgang beschleunigt, sollte man davon also absehen.
Trocknen bei Raumluft
Wer mehrere FFP2-Masken zur Verfügung hat und vielleicht keinen Backofen nutzen kann oder möchte, kann sie auch bei Raumluft desinfizieren. Bei diesem Verfahren sollte man allerdings die Schritte sehr genau beachten, damit es ausreichenden Schutz bietet.
Dafür sollte ein Wochentag-System erstellt werden. Erst nach 7 Tagen können die Masken wieder getragen werden. Sie werden abgenommen, ohne die Außenseite zu berühren (also über die Haltegummis) und an einer Leine oder an Haken in einer Reihe aufgehängt. Sind mehrere Personen im Haushalt, sollten die Reihen in größerem Abstand zueinander angelegt werden.
Zudem sollte man sie nicht in der Nähe von anderen Gegenständen aufhängen, damit die Erreger nicht auf diese übertragen werden. Außerdem sollte man einen möglichst trockenen Ort wählen, etwa den Flur oder das Wohnzimmer. Küche und Bad sind wegen der erhöhten Luftfeuchtigkeit nicht geeignet.
Richtig entsorgen und nicht teilen
Egal welche Methode angewandt wird: Nach 5 Zyklen sollte Schluss sein. Dann wird die Maske im Hausmüll entsorgt. Wenn eine Maske defekt ist, also zB Löcher hat, sich das Material anderweitig auflöst oder man direkt angehustet oder angeniest wurde, sollte die Maske sofort entsorgt werden. Auch wenn man die Maske über einen langen Zeitraum von mehreren Stunden getragen hat, etwa auf einer langen Zugfahrt, sollte man sie nicht weiterverwenden.
Und auch trotz Desinfektionsmaßnahmen sollte eine Maske nie von mehreren Personen verwendet werden.
Wie man es nicht machen sollte
Anders als Stoffmasken sollte man FFP2-Masken nicht abkochen, abdampfen oder in der Waschmaschine bzw. Spülmaschine waschen. Damit würden die Materialien beschädigt und die Maske ist nicht mehr sicher.
Auch auf das Erhitzen in einer Mikrowelle sollte man verzichten. Ein Grund dafür ist die Nasenklammer, die oft aus Metall ist. Außerdem erzeugt das Gerät, je nachdem, wie feucht die Maske ist, unterschiedliche Temperaturen an unterschiedlichen Stellen. Das verhindert eine gleichmäßige Desinfektion und kann Materialschäden verursachen. Eine UV-Lampe müsste die Maske von beiden Seiten bestrahlen, damit Viren außen und innen vernichtet werden. Allerdings kann es auch hier zu Materialschäden kommen.