Science

Zusammenbruch von Ozonschicht führte zu Massensterben

In der Geschichte unserer Erde gab es bereits mehrere Ereignisse, die zum Aussterben vieler Pflanzen- und Tierarten geführt haben. Das berühmteste wurde wahrscheinlich durch einen Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren ausgelöst und führte zum Aussterben der Dinosaurier. Weitere Gründe für Massensterben waren riesige Vulkanausbrüche, die die Erdatmosphäre instabil machten.

Nun hat ein Forscherteam der Universität Southampton eine weitere Ursache für ein Massensterben auf der Erde gefunden. Vor 359 Millionen Jahren wurden viele Fischarten und Landwirbeltiere von hoher UV-Strahlung getötet. Da sich das Klima nach einer Eiszeit schnell erwärmte, brach die Ozonschicht kurzzeitig zusammen. Sie absorbiert UV-Photonen und schützt so die Organismen auf der Erde vor der schädlichen Strahlung. Der Zusammenbruch führte zu einem Massensterben an Land und in flachen Gewässern. Das Waldökosystem wurde zerstört, überleben konnten vor allem Haie und Knochenfische, die heute noch zu finden sind.

Die durch UV-Strahlung geschädigten Pflanzensporen (rechts) und normale Sporen (links)

Erneuter Zusammenbruch möglich

Für ihr Experiment sammelten die Forscher Gesteinsproben in den Polarregionen Grönlands und in den Anden Nahe des Titicacasees. Auf den Proben fanden sie mikroskopisch kleine Pflanzensporen. Auf der Oberfläche dieser Sporen hatten sich Stacheln gebildet. Diese Reaktion sei auf eine durch UV-Strahlung geschädigte DNA zurückzuführen. Zudem wiesen viele Sporen aufgrund der schädlichen Strahlung eine Art Schutzbräune auf.

Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass durch die rasante Erhitzung der Erde nach der Eiszeit Chemikalien, die Ozon zerstören, in die Erdatmosphäre brachten. So konnte für Tausende Jahre UV-B-Strahlung die Erde erreichen.

Die Wissenschaftler sehen allerdings auch eine Möglichkeit, dass die Erde in Zukunft ähnliche Temperaturen erreichen könnte. Dann gebe es die Möglichkeit, „dass ein ähnlicher Zusammenbruch der Ozonschicht erneut auftreten kann und Lebewesen auf der Erde und in flachen Gewässern der tödlichen Strahlung ausgesetzt sind. Das würde uns vom gegenwärtigen Zustand des Klimawandels zu einem Klimanotfall führen“, sagt Studienleiter John Marshall. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.

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