Zweitgrößtes Radioteleskop der Welt schwer beschädigt
Das Arecibo-Radioteleskop, auch als William-E.-Gordon-Teleskop bekannt, wurde durch das Abreißen eines seiner 8 Stahlseile schwer beschädigt. Dies berichtet die University of Central Florida.
Mithilfe der Seile wird der Empfänger über der Schüssel stabilisiert - er selbst blieb beim Unfall an seinem Platz und könnte vielleicht nur marginal beschädigt worden sein. Allerdings verursachte das abgerissene Kabel eine Kerbe von 30 Metern in den Aufbauten unter der Schüssel, wie das Seti-Instiut auf Twitter zeigt.
Vorläufig außer Betrieb
Dem Institut „fehlen die Worte“, wie es auf Twitter verkündet. Der Unfall hat einen vorläufigen Betriebsstopp zur Folge, bis die Schäden wieder repariert sind. Normalerweise erforscht das Seti-Instiut mit Arecibo extraterrestrisches Leben.
Wie groß die Schäden tatsächlich sind und welche Reparaturen notwendig sein werden, ist aktuell noch nicht bekannt. Der Empfänger war ohnehin schon beschädigt und bereits in Reparatur.
Nicht vergleichbar
Bis 2016 galt Arecibo mit 300 Metern als größtes Radioteleskop der Welt. Das chinesische FAST-Teleskop lief ihm mit einer Größe von 520 Meter dann den Rang ab. Hinsichtlich der Größe übertrifft dieses zwar das Teleskop in Puerto Rico, allerdings hat FAST bislang keine vergleichbaren Radaruntersuchungen geschafft, wie Golem berichtet.
Arecibo wird nicht nur als Radioteleskop, sondern auch als Radarschüssel genützt, um Asteroiden in Millionen von Kilometern Entfernung von der Erde ausfindig zu machen. Die Schüssel kann aus solchen enormen Distanzen Form und Größe des Himmelsobjekts vermessen. Das Teleskop hat auch detailreiche Bilder der Venusoberfläche gemacht.