Säurewolke auf der Venus blieb 35 Jahre unentdeckt
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Forscher haben in der unteren Gashülle der Venus eine gigantische Säurewolke entdeckt. Sie reicht bis zu 7.500 Kilometer quer über den Äquator des Planeten und braucht gerade einmal 5 Tage, um ihn komplett zu umkreisen. Die Wolke ist mit etwa 230 km/h wortwörtlich schneller als der Wind auf der Venus, schreibt Space.com.
Die Wolke befindet sich in einer Höhe von etwa 50 Kilometern über der Oberfläche und soll bereits seit mindestens drei Jahrzehnten bestehen. Wie das Phänomen bis jetzt unentdeckt bleiben konnte, ist ein Rätsel.
Schnelle Rotation
Entdeckt wurde das Phänomen vom Forscherteam rund um um Javier Peralta von der japanischen Weltraumagentur JAXA. Daraufhin haben die Astronomen zahlreiche alte Teleskop-Bilder der Venus gezielt danach Ausschau gehalten. Und sind tatsächlich gefunden. Die Untersuchung deutet darauf hin, dass die Wolke seit mindestens 1983 besteht und dass sie auf der Westseite nach unten sinkt und an ihrer Ostseite aufsteigt.
Laut den Forschern ist sie zudem die erste Font auf der Venus, die nicht im oberen, sondern im unteren Wolkenstockwerk liegt. „Damit könnten wir endlich eine Welle gefunden haben, die Impuls und Energie von der tiefen Atmosphäre bis hinauf zu den oberen Wolken transportiert“, sagt Peralta. Das könnte Informationen darüber liefern, warum die obere Atmosphäre des Planeten eine so schnelle Rotation aufweist.
Den Ursprung der Wolke müssen die Wissenschaftler noch weiter erforschen. Sie gehen aber von einer Art Kelvinwelle aus. Auf der Erde kann sie sich nur in schmalen Gürteln entlang topographischer Brandungen von rotierenden Flüssigkeiten ausbreiten, etwa an Küsten oder entlang des Äquators im Ozean.
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