Start-ups

"Krisenzeiten bieten immer gute Chancen für Gründer"

Wie es um die heimische Start-up-Szene steht und welche Ratschläge er für Gründer hat, wollte die futurezone von Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank wissen.

futurezone: Inwieweit arbeitet die Erste Bank mit Start-ups zusammen?

Thomas Schaufler: Wir sehen uns als Unterstützer und Förderer junger Unternehmen. Mit unseren Kernkompetenzen Beratung bei Businessplänen und Gründung, sowie der Finanzierung helfen wir, dass aus möglichst vielen guten Geschäftsideen nachhaltig erfolgreiche Unternehmen entstehen. Zudem stellen wir jungen Unternehmen über das Gründercenter auch unser Netzwerk zur Verfügung, in dem sich namhafte Investoren und langjährige Kooperationspartner wie REWE oder auch die Crowdinvestingplattform Conda finden. Nicht immer geht es nur um Kapital, sondern häufig auch um Sichtbarkeit und den Zugang zu notwendigen Vertriebskanälen.

Sehr positiv ist außerdem, dass es weltweit, aber auch in Österreich immer mehr Unicorns gibt.

Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand Erste Bank

Welche großen Trends gibt es derzeit in der Start-up-Szene?

Ein großer Trend bei den Gründern ist das Thema Nachhaltigkeit. Es gibt in dem Bereich nicht nur viele neue und sehr spannende Geschäftsideen, auch bei der Führung der Unternehmen spielen ESG-Kriterien immer öfter eine wichtige Rolle. Eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verbunden sind viele neue Start-ups der Bereiche Energie und Mobilität, die mit spannenden und innovativen Lösungen auf den Markt drängen. Sehr positiv ist außerdem, dass es weltweit, aber auch in Österreich immer mehr Unicorns gibt. Das zeugt von einer gewissen Qualität der Unternehmen, die auch Investoren verstärkt anspricht.

Wie wirkt sich die Corona-Krise in der Gründer*innen-Szene aus?

Grundsätzlich ist die Zahl der Neugründungen in Österreich seit einigen Jahren sehr stabil. 2020 wurden laut offizieller Statistik der WKO fast 39.000 neue Unternehmen gegründet. Krisenzeiten bieten immer gute Chancen für Gründer*innen. Denn es braucht in solchen Zeiten für neue Problemstellungen neue Lösungsansätze. Diese können junge und innovative Unternehmen liefern. Vermehrt schaffen es auch österreichische Start-ups, das Interesse von internationalen Investor*innen und Fondsgesellschaften zu wecken.

Man muss an sich und seine Idee glauben

Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand Erste Bank

Wie steht es um die Finanzierung von Start-ups?

Wir haben mit dem neuen Finanzierungstool fundnow.at was sehr Spannendes auf den Markt gebracht. Dort kann man sich mit ein paar Angaben zum Projekt und zum Unternehmen in fünf Minuten ein Finanzierungsvorschlag ermitteln lassen. Dabei werden unterschiedliche Finanzierungsquellen wie Bankkredit, Förderungen und Crowdinvesting berücksichtigt. Gründer*innen sehen sofort, welche Kapitalquellen für Sie in Frage kommen und müssen nicht alle potenziellen Kapitalquellen nacheinander abklappern. Das spart Zeit und schont die Nerven.

Welchen Tipp wollen Sie Neugründer*innen mit auf den Weg geben?

Drei Dinge. Erstens, man muss an sich und seine Idee glauben. Zweitens, man muss diesen Glauben an die eigene Geschäftsidee durch die Erstellung eines Businessplans und die frühzeitige Einbeziehung externer Sichtweisen von Expert*innen challengen. Und drittens, man sollte verschiedene Plattformen nutzen, um sichtbar zu werden und Kooperationspartner und Mitstreiter zu finden.

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen.

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