Start-ups

Fliegendes Auto aus Linz soll bald mit revolutionärem Antrieb starten

In Linz wird an einer neuen Antriebstechnologie für kompakte Fluggeräte gearbeitet. Das Start-up CycloTech nennt sie CycloRotor.

Diese soll prinzipiell für jegliche Art von bemannten und unbemannten Fluggeräten geeignet sein, aber speziell für „fliegende Autos“, so CycloTech in einer Aussendung. Gemeint sind damit eVTOLs oder, wie sie im US-Behördenjargon jetzt offiziell heißen, Powered-Lift.

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Um die Vorzüge von CycloRotor zu demonstrieren, wird jetzt der BlackBird Demonstrator gebaut. Dieser soll schon Ende 2024 fertiggestellt werden. Der Jungfernflug ist im ersten Quartal 2025 geplant.

Technische Daten von BlackBird

BlackBird ist ein elektrisch angetriebener Prototyp. Auf dessen Basis soll später das Powered-Lift CruiseUp entstehen.

Verglichen zum CruiseUp, hat BlackBird in etwa ¾ der Größe. Er ist 4,9 Meter lang und 2,3 Meter breit. Aus der Ankündigung von CycloTech geht nicht hervor, ob BlackBird bemannt oder nur ferngesteuert ist. Da das maximale Startgewicht mit 340 kg angegeben ist, spricht das eher für unbemannt – theoretisch könnte aber auch ein leichter Pilot an Bord sein.

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Der Prototyp soll bis zu 120 km/h schnell fliegen können. Durch das Antriebssystem kann er mitten im Flug stehen bleiben und schweben. In der Schwebe kann er um 30 Grad geneigt werden. Außerdem soll er selbst bei schlechten Wetterbedingungen und auf schiefen Oberflächen sicher landen können.

Diagramm des BlackBird Demonstrators

Schub in alle Richtungen möglich

Möglich wird das alles, weil mit CycloRotor die Richtung des Schubs gelenkt werden kann. Dazu richten sich die Rotorblätter der mehreren Rotoren entsprechend aus. Fluggeräte mit dem Antriebssystem haben dadurch eine noch höhere Bewegungsfreiheit als Hubschrauber. So können sie etwa seitlich gleiten, ohne, dass sich das Fluggerät dazu neigen muss.

Aufgrund ihrer Bauweise sind CycloRotor-Fluggeräte kompakter als Hubschrauber und haben keine freiliegenden Rotoren. Das macht sie auch sicherer, speziell im urbanen Raum. Laut CycloTech bräuchte man deshalb keine spezielle Infrastruktur, wie Landeplattformen. Ein „CycloRotor-Auto“ könnte in der normalen Garage stehen, bei Bedarf hinausschweben, zum Ziel fliegen und dort auf einem gewöhnen Parkplatz einparken.

Serienreife bis 2030 geplant

Mit seinem ersten Demonstrator hat CycloTech bereits Erfahrungen sammeln können. Der war kleiner als Blackbird und hat mittlerweile über 800 Flüge erfolgreich absolviert.

Im Februar konnte sich das Start-up eine Investition von 20 Millionen Euro sichern. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 53 Millionen Euro lukriert werden.

Damit will man die CycloRotor-Technologie für eine Verifizierung durch die europäische Luftfahrtagentur EASA vorbereiten. Wenn das klappt, will man CruiseUp, oder ein anderes Fluggerät mit dem Antriebssystem, bis 2030 zur Marktreife entwickeln. 

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