Doroni H1-X: Futuristischer E-Senkrechtstarter für den Privatgebrauch
eVTOL steht für Electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft. Diese Vehikel werden gerne als „fliegende Autos“ bezeichnet, besonders wenn es sich um kleinere Modelle handelt.
Doroni ist ein US-Unternehmen, das solche eVTOLs bauen will. Gerade hat er ein neues Modell vorgestellt: H1-X.
Das eVTOL sieht sehr futuristisch aus und erinnert an eine Mischung aus Rennwagen, Raumschiff und dem Orca aus dem Computerspiel Command & Conquer. Das wichtigste Merkmal sind die in die Tragflächen eingelassenen Rotoren, die dem H1-X den nötigen Auftrieb verleihen. Davon gibt es 4 Stück: 2 vorne, 2 hinten. Für den Vorwärtsschub gibt es 2 Rotoren, die zwischen den hinteren Tragflächen und dem Fahrwerk angebracht sind.
Laut Doroni bringen die eingelassenen Rotoren mehrere Vorteile gegenüber der Konkurrenz, die offene Rotorblätter nutzt. So sollen damit die Sicherheit erhöht, der Lärmpegel reduziert und die Effizienz gesteigert werden.
Nachteil der Bauweise
Eingelassene Rotoren haben aber den Nachteil, dass die Luft im Vorwärtsflug eine 90-Grad-Kurve machen muss, wenn sie von den Rotoren angesaugt wird. Kann die Luft nicht schnell genug umgeleitet werden, geht Auftrieb verloren – was bei einem fliegenden Gefährt sehr schlecht ist.
Laut Doroni habe man dagegen Vorkehrungen getroffen, berichtet New Atlas. So habe man sich beim Design der Tragflächen Inspiration von Kampfjets aus den 50er- und 60er-Jahren geholt, um diesen Effekt zu verhindern. Außerdem würde beim schnellen Vorwärtsflug die Drehgeschwindigkeit der Hub-Rotoren reduziert werden, wodurch ausreichend Luft die Rotorblätter erreicht.
Senkrechtstarten per Knopfdruck, Abstürzen mit Fallschirm
Das H1-X soll besonders einfach zu fliegen sein. Senkrecht gestartet und gelandet wird per Knopfdruck. Gesteuert wird mittels eines Joysticks, der von beiden Sitzen aus erreichbar ist.
Mit an Bord sind Kollisionswarnung und ein System, das automatisch bei Turbulenzen für einen ruhigen Flug sorgen soll. Sollte alles schiefgehen, gibt es einen Fallschirm, der sich beim Absturz öffnet.
Reichweite, Geschwindigkeit, Preis
H1-X hat Platz für 2 Personen. Die Traglast ist mit 225 Kilogramm angegeben – das eVTOL selbst wiegt lediglich 612 Kilogramm. Die Maximalgeschwindigkeit gibt Doroni mit 200 km/h an, die maximale Flugzeit mit 40 Minuten. Der Akku kann mit herkömmlichen Ladesteckern aufgeladen werden, wie sie auch bei E-Autos zum Einsatz kommen. Mit einem schnellen Lader ist der Akku in 25 Minuten voll. Außerdem kann der Akku getauscht werden, falls etwa die Leistung im Laufe der Zeit nachlassen sollte.
Doroni betont, dass H1-X kompakt genug ist, um in übliche Pkw-Garagen zu passen. Ende des Jahres soll ein Prototyp erstmals abheben, 2025 sollen erste Exemplare an Kund*innen ausgeliefert werden. 2026 soll die Massenproduktion starten. Der Stückpreis wird voraussichtlich zwischen 300.000 und 400.000 US-Dollar liegen.
Spielzeug für Reiche, aber auch die Regierung
Doroni sieht in erster Linie das H1-X als ein eVTOL für den Privatgebrauch – etwa um bei Ausflügen dem Stau zu entgehen oder schneller ein abgelegenes Domizil zu erreichen. Die Zielgruppe sind also Reiche, die ein neues Spielzeug suchen.
➤ Mehr lesen: Mansory Empower: Das fliegende Auto der Zukunft - für Reiche
Der Hersteller ist aber auch offen für Anfragen von Regierungen und Privatunternehmen. So könnte etwa eine selbstfliegende Version des H1-X für den MedEvac von verletzten Soldat*innen genutzt werden oder für den Transport von Waren, die besonders schnell zugestellt werden müssen. Auch als Lufttaxi oder Einsatz-Flugzeug für Notärzte, die schnell am Unfallort sein müssen, sei es geeignet.
Vorausgesetzt, H1-X wird jemals gebaut. Anstatt Vorbestellungen anzunehmen, sucht Doroni Investoren für das Projekt. Dieser Umstand, zusammen mit der mäßigen Qualität der Greenbox-Videopräsentation, erweckt den Eindruck, als könnte es sich bei H1-X um Vaporware handeln. Es bleibt abzuwarten, ob das eVTOL jemals in Produktion gehen wird.
Kommentare