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Stromloses Gerät macht aus Meerwasser 49.000 Liter Trinkwasser

Nur rund 3 Prozent der globalen Wasservorräte sind Süßwasser. Der Rest entfällt auf salzhaltiges Wasser, das sich in den Ozeanen befindet. Das nicht trinkbare Meerwasser so aufzubereiten, dass man es trinken kann, gilt als eine der größten Herausforderung der kommenden Jahre.

Entsalzungsanlagen verbrauchen riesige Mengen an Energie: Beim thermischen Verfahren wird das Meerwasser verdampft, sodass das Salz zurückbleibt. Auch das Membranverfahren, bei dem ein halbdurchlässiger Membran das Salz aufnimmt, gilt ebenso als energieintensiv.

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Ein Start-up aus Kanada will nun für all diese Probleme eine Lösung parat haben. Oneka Technologies hat nämlich eine schwimmende Entsalzungsanlage entwickelt, die ohne Strom funktioniert und sich der Energie der Meere bedient.

Energie der Wellen

Die schwimmenden Maschinen sind im Küstenbereich am Meeresboden verankert. Sie nehmen die Energie der Wellen auf und wandeln sie in mechanische Energie um, die zum Ansaugen des Meerwassers genutzt wird.

Gleichzeitig wird die Energie der Wellen dazu genutzt, das salzige Wasser durch Entsalzungsmembranen zirkulieren zu lassen. Das salzfreie Wasser wird anschließend mit derselben Energie über Schläuche und Rohre an das Ufer gepumpt.

Die Entsalzungsmaschinen werden in 3 Größen gebaut. Die größte davon ist 8 Meter lang und 5 Meter breit und soll täglich 49.000 Liter Trinkwasser produzieren können. Die Entsalzungsgeräte sind modular aufgebaut und können miteinander verbunden werden, um noch effizienter zu arbeiten.

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Künstliches Riff und Salzgehalt

Damit der Salzgehalt in den Bereichen, in denen die schwimmenden Anlagen arbeiten, nicht allzu stark steigt, leiten die Maschinen immer nur ein Viertel des angesaugten Wassers durch die Membranen. Das restliche angesaugte Wasser nimmt das abgeschiedene Salz auf und wird wieder ins Meer zurückgeleitet.

Angesaugt wird das Meerwasser durch 60 Mikrometer große Öffnungen. Dadurch soll verhindert werden, dass irgendwelchen Meereslebewesen zu Schaden kommt. Der Anker soll sich einige Monate nach der Installation in ein künstliches Riff verwandeln, so Oneka Technologies.

Das kanadische Start-up hofft, dass die schwimmenden Entsalzungslagen bereits im kommenden Jahr ihren kommerziellen Betrieb aufnehmen können.

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