Apple integriert Öffi-Daten der Wiener Linien in Maps
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Apple hat still und heimlich die Fahrplandaten der Wiener Linien in der eigenen Karten-App integriert. Wer in der Stadt von A nach B kommen will, bekommt bei der Routenplanung nun auch die Öffi-Verbindung angezeigt - wie bei Google Maps. Die Neuerung, die einem futurezone-Leser aufgefallen ist, dürfte erst seit wenigen Tagen freigeschaltet sein. Das bestätigen gegenüber der futurezone auch die Wiener Linien, die von Fahrgästen ebenfalls Anfragen diesbezüglich erhielten.
Nur Fahrplan-, keine Echtzeitdaten
Mit der Anzeige von Öffi-Verbindungen in der eigenen Karten-App zieht Apple mit Google gleich, das die Fahrplandaten schon länger in Google Maps integriert hat. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht. Denn anders als bei der von Apple Maps und Google Maps angebotenen Routenplanung in anderen Weltmetropolen handelt es sich dabei nicht um Echtzeitdaten. Wer also wissen will, ob man die U-Bahn gerade noch erwischt oder die Straßenbahn sich durch Stau verzögert, ist weiterhin auf die offizielle App der Wiener Linien und anderer alternativer Anbieter angewiesen.
Dass auch Apple die Echtzeitdaten nicht anzeigt, hat einen einfachen Grund. Der US-Konzern greift offenbar ebenfalls auf das Google-Datenformat GTFS zurück, das derzeit nur statische Fahrplandaten unterstützt. Dass die Aufbereitung der Echtzeitdaten für GTFS auch nach jahrelanger Diskussion noch nicht umgesetzt werden konnte, will Wiener-Linien-Sprecher Christoph Heshmatpour im Gespräch mit der futurezone gar nicht beschönigen.
Wegen Corona verzögert
"Wir wissen, dass viele ungeduldig darauf warten und tun alles, um mit Google gemeinsam rasch eine Lösung zu finden. Beide Unternehmen haben ein großes Interesse daran, diese Daten im benötigten Format bereitstellen zu können", sagt Heshmatpour. Im vergangenen Jahr hätten die Wiener Linien die Voraussetzungen mit einer Datendrehscheibe geschaffen, die sämtliche Daten, wie Echtzeitdaten über Störungen, aber auch digitale Linienverläufe, externen App-Entwicklern über eine Schnittstelle zur Verfügung stelle.
Da Google mit GTFS aber auf ein eigenes Format setze, seien nun weitere Adaptierungen notwendig, um die Daten automatisiert auf Google Maps bereitstellen zu können. "Die Corona-Krise hat uns dann leider ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht, was den Zeitplan betrifft", sagt der Wiener-Linien-Sprecher. Wann es endlich soweit sein wird, darüber wollte Heshmatpour nicht spekulieren.
"Nachdem wir uns das letzte Mal aus dem Fenster gelehnt haben und das dann nicht geklappt hat, verspreche ich aktuell lieber nichts. Nur so viel: Es wird auf jeden Fall auch für uns ein Festtag sein, wenn die Daten endlich zur Verfügung stehen", sagt Heshmatpour. Er sprach dabei einen Bericht der futurezone im Juli 2019 an, in der die Bereitstellung der Echtzeitdaten bereits in wenigen Monaten in Aussicht gestellt wurden.
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