Wiener Linien: Keine Echtzeitdaten für Google Maps in Sicht
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Wie berichtet, schalten die Wiener Linien qando ab und machen WienMobil zur zentralen Mobilitäts-App. Mit der Modernisierung sollen den Nutzern nicht nur die besten Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln angezeigt werden, sondern auch Alternativen wie Citybike, E-Scooter und Carsharing. Die App verspricht Echtzeitinformationen über Störungen und Verspätungen, die auch als Push-Benachrichtigungen für häufig genutzte Routen abonniert werden können.
Keine Lösung in Sicht
Wer allerdings gehofft hatte, dass die Öffi-Echtzeitdaten damit endlich auch in Google Maps integriert werden, wird bitter enttäuscht. Denn wie die Wiener Linien auf Nachfrage der futurezone mitteilten, ist eine Lösung diesbezüglich weiterhin nicht absehbar. "Wir arbeiten an einer österreichweiten Abstimmung zwischen allen Großstädten", sagte eine Sprecherin der Wiener Linien. Zu einem konkreten Datum wollte sie sich nicht äußern. Auch Google wollte die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren.
Die Aussagen der Wiener Linien sind bemerkenswert, da die Verkehrsbetriebe noch im Juni 2019 ankündigten, die Echtzeitdaten würden in den kommenden Monaten im von Google geforderten GTFS-Dateiformat bereitgestellt. Getan hat sich bisher aber offenbar nichts. Die spärliche Ankündigung, mit den anderen österreichischen Städten eine gemeinsame Lösung auf die Beine stellen zu wollen, macht kaum Hoffnung auf eine schnelle Lösung.
Ewiger Streit mit Google
Die Aufbereitung der Datensätze ist seit Jahren einer der Streitpunkte zwischen Google und den Wiener Linien. Anders als in den meisten Metropolen der Welt musste man in Wien auf Google Maps lange Zeit ohne Öffidaten auskommen. Erst seit 2017 werden bei der Routenplanung zumindest die statischen Fahrplandaten angezeigt. Kurzfristige Änderungen oder Verspätungen können über Google Maps nicht angezeigt werden. Auch die anderen österreichischen Städte sind nicht mit Echtzeitdaten in Google Maps vertreten.
Dass die zweitgrößte deutschsprachige Stadt, die Jahr für Jahr Rekordmassen an Touristen anzieht, in puncto Öffi-Informationen auf Google Maps nachhinkt, kann auch für den US-Konzern keine befriedigende Lösung sein. Darüber hinaus hat der Konzern anlässlich seines Updates von Google Maps angekündigt, den neuen Transit-Modus mit Echtzeitdaten des öffentlichen Verkehrs stark auszubauen. Für Österreich ist nun weiterhin nicht absehbar, wann diese Daten endlich verfügbar sind.
Aus für qando empört Nutzer
Aktuell sind die Wiener Linien ohnehin mehr mit der Umstellung von qando auf WienMobil beschäftigt. Dass qando abgelöst wird, stand zwar bereits 2017 fest. Der nun erforderliche Umstieg sorgt bei einigen Nutzern aber auch für Unverständnis und Kritik. Die WienMobil App sei komplizierter, unübersichtlicher und weniger intuitiv als qando. Teilweise würden auch falsche Abfahrtsdaten angezeigt, kritisieren User.
Seit der Einführung der WienMobil App (iOS und Android) wurde diese nach Angaben der Wiener Linien eine Million Mal heruntergeladen. In einem nächsten Update sollen auch Smartwatches unterstützt werden. Die App ist für Touristen auch in englischer Sprache verfügbar, ob zukünftig auch weitere Sprachen verfügbar sein werden, konnten die Wiener Linien nicht beantworten.
Die WienMobil-App soll Nutzern den schnellsten Weg bis zur Wohnungstür vorschlagen. So sieht man in der App, ob in der Citybike-Station noch genug Fahrräder verfügbar sind, oder wo sich der nächste E-Roller befindet. Derzeit sind nur Roller von Circ und Tier in der App verfügbar. Die Kooperation mit weiteren Anbietern wie Lime oder Hive ist derzeit nicht geplant, heißt es vonseiten der Wiener Linien zur futurezone. An den drei WienMobil-Stationen können diese auch über die App gemietet werden. Die Wiener Linien planen, weitere Stationen in Wien auszubauen.
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