Unwetter in Niedersachsen
© APA/dpa/Julian Stratenschulte / Julian Stratenschulte

Apps

Die besten Wetterradar-Apps für iOS und Android

Kommt kühlender Regen oder sollte man sich auf Unwetter einstellen? Mit dem unbeständigen Wetter, inmitten der Sommerhitze, kommen die rudimentären Wetter-Vorschauen im Browser nur schwer zurecht.

Wer mehr als bloß Sonnen- und Regen-Icons am Smartphone sehen will, nutzt Wetterradar-Apps. Diese arbeiten mit Radar und Satelliten.

Wir stellen euch diese Apps vor:

  • Windy: iOS und Android
  • Pflotsh ECMWF: iOS und Android
  • Weawow: iOS und Android
  • RainViewer: iOS und Android
  • Clime: iOS und Android

Windy

Wer auf der Suche nach einer hochmodernen App mit Wetterradar ist, kommt um Windy kaum herum. Entwickelt von gleichnamigen tschechischen Unternehmen, gibt es hier Wetterdaten in unterschiedlichen Aufbereitungen. Beim Start möchte die App die Berechtigung für unseren Standort haben. Lehnen wir diese ab, funktioniert Windy aber trotzdem problemlos. Begrüßt werden wir dann vom Windradar, welches uns auf der Karte die Strömungsrichtung anzeigt.

Dargestellt werden standardmäßig die aktuellen Daten. Je nach Karte können wir auch vergangene oder zukünftige Radardaten abrufen. Gerade während der heißen Sommertage ist es aber nicht nur der Wind, sondern vor allem Regen, nach denen sich viele sehnen. Um die Karte bzw. Layer zu wechseln, müssen wir lediglich auf den Burger-Button rechts unten klicken, um zur Auswahl zu gelangen. Hier wird der Umfang von Windy so richtig sichtbar. Temperatur, Wolken, Böen, Feinstaub, Bodenfeuchte und viel mehr lässt sich anzeigen.

Und eben auch der Layer für Regen und Gewitter. Einmal auf die Auswahl getippt, werden die jeweiligen Daten direkt über den von uns gewählten Kartenausschnitt gelegt. So können wir beispielsweise die Richtung eines Regengusses verfolgen und uns eine Prognose geben lassen, wann der nächste Schauer potenzielle Abkühlung bringen könnte. Theoretisch lässt uns Windy bis zu 10 Tage in die Zukunft blicken. Praktisch ist die Genauigkeit bei solchen Prognosen selbstverständlich nicht mehr gegeben.

Dank der modernen Aufbereitung gehört Windy zu meinen meistgenutzten Apps. Neben der optisch ansprechenden Aufbereitung überzeugt die App mit kleinen Gimmicks, wie etwa dem ganz leichten Vibrieren, wenn ein Blitz im Kartenausschnitt einschlägt. Damit die App wirklich allen Ansprüchen gerecht wird, gibt es Anpassungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann der Wind in Beaufort, km/h, Knoten oder m/s eingeblendet werden. Die Windanimation kann in den Stufen „normal“, „hoch“ und „intensiv“ gewählt werden.

Außerdem können Breiten-Längen-Gitter, englische Kartenlabel und UTC-Zeiten aktiviert werden. Während sich Windy in der kostenlosen Version fantastisch schlägt, bietet die Premium-Version Zusatzfeatures. Dazu zählen detailliertere Vorhersagekarten, unbegrenzte Favoriten und Warnungen sowie der Zugriff auf das Satellitenarchiv, das bis zu ein Jahr in die Vergangenheit reicht. Fällig werden hier 20,99 Euro pro Jahr.

Windy ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Pflotsh ECMWF

Hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt sich die App von Kachelmannwetter. App und Webseite haben sich dabei in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund gedrängt und gehören mittlerweile zu den beliebtesten Anlaufstellen zum Thema Wetter. Starten wir die App das erste Mal, kommt auch hier die fast schon obligatorisch Frage nach der Standortfreigabe. Möchten wir es uns leicht machen, können wir diese aktivieren. Lehnen wir die Freigabe ab, macht das für die App keinen großen Unterschied.

Danach landen wir direkt auf der Temperaturkarte für 2 Meter über dem Boden. In dieser Temperaturkarte lassen sich über Farbverläufe die Temperaturunterschiede gut erkennen. Gezeigt wird standardmäßig die nächste Stunde. Über einen praktischen Slider sowie Vor- und Zurück-Knöpfe lässt sich die gewünschte Uhrzeit feiner justieren. Direkt neben dieser Justierung ist das Symbol, das uns zur Wetterprognose für den jeweiligen Ort bringt.

Hier erklärt die App, dass statt einem gleich 3 Wettermodelle, inklusive ECMWF, genutzt werden, um bei entsprechender Übereinstimmung zuverlässigere Vorhersagen treffen zu können. Sehen können wir für insgesamt 8 Tage die erwarteten Temperaturminima und -maxima, sowie Angaben zu Bewölkung, Wind und eventuellen Regenmengen. Möchten wir uns vor allem Radar und Regen widmen, müssen wir in die Hauptansicht zurückkehren. Hier können wir am oberen Bildschirmrand die jeweiligen Daten auswählen, die uns angezeigt werden sollen.

Im Unterpunkt „Unwetter“ können wir das simulierte Niederschlagsradar anzeigen lassen. Auch hier sehen wir im Intervall die Entwicklungen am Himmel. Durch Wischen über die Zeitleiste können wir bis zu 10 Tage in die Zukunft sehen, wobei von Kachelmannwetter betont wird, dass die Modelle mit jedem Tag unsichrerer werden.

Die App lässt sich kostenlos nutzen, den vollen Umfang erhalten wir aber erst im Abonnement. 44,99 Euro kostet ein Jahr, um etwa Zugriff auf aktuelle Prognosen und Wetter-Beobachtungen in der App zu erhalten.

Pflotsh ECMWF ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Weawow

Eine der neueren Apps im Wetter-Bund ist Weawow. Weawow sticht auf den ersten Blick mit einem etwas anderen Konzept hervor, überzeugt aber grundsätzlich mit einer hochmodernen und übersichtlichen App. Starten wir Weawow das erste Mal, werden wir nach dem gewünschten Ort gefragt. Hier können wir eine Suche über die Standortfreigabe wählen oder den Ortsnamen manuell in die Suchmaske eingeben. Ist der Ort ausgewählt, landen wir auf der Übersichtsseite.

Hier wird zum ersten Mal eine Besonderheit von Weawow sichtbar. Angezeigt werden nämlich orts- und wetterbezogene Bilder. Diese Bilder können von Nutzer*innen hochgeladen und direkt in der App verkauft werden. Standardmäßig werden in der Hauptansicht die aktuelle Temperatur sowie Minimum und Maximum angezeigt. Wischen wir nach unten, kommen die ganzen Details zum Vorschein. Weawow bietet uns eine ellenlange Liste an Wetterdaten. Dazu gehören stündliche Prognosen zu Temperatur, Wind, Niederschlag und Luftdruck, Niederschlagswahrscheinlichkeiten sowie Werte zur Luftqualität.

All diese Daten werden von der App optisch aufbereitet, sodass sie unkompliziert abzulesen sind. Ebenfalls hier zu finden ist die Wetterkarte, die uns jede Menge Daten veranschaulicht. Hier können wir beispielsweise die Wolken am Himmel verfolgen und beobachten, ob sie Abkühlung mit sich bringen. Über den Zeitstrahl können wir in stündlichen Abständen sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft blicken. Möchten wir noch andere Daten auf der Karte sehen, können wir unter anderem zu Temperatur, Wind, Wolken und eventuellen Schneedecken switchen.

Auf Wunsch können wir überall eine Windanimation einblenden lassen. Beim Thema Datenquellen bietet Weawow eine große Auswahl. Neben MET Norway gibt es Apple Weather, AerisWeather, Weatherbit und OpenWeatherMap. Wer an die App spendet, kann zusätzlich zwischen AccuWeather und Foreca wählen. Die Spenden beginnen ab 1,99 Euro und können einmalig oder monatlich bezahlt werden.

Weawow ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

RainViewer

Wer es übersichtlich und trotzdem modern mag, wird mit RainViewer Freude haben. Die ursprünglich aus den USA stammende App ist seit 2015 auf dem Markt und besteht heute aus einem dezentralen Team rund um den Globus. Auch bei RainViewer geht es beim allerersten Start zur Standortabfrage. Möchten wir GPS nicht nutzen, lässt sich der gewünschte Ort per Hand eingeben. Ist der richtige Ort gefunden, fügen wir diesen zu unserer Favoriten-Liste hinzu.

Tippen wir dann auf den Ort, erhalten wir eine äußerst kompakte und ansehnliche Übersicht. Aktuelle Temperatur sowie Minimum und Maxmium sehen wir hier genauso, wie die gefühlte Temperatur. Liegen entsprechende Warnungen wie etwa Hitzewarnungen vor, werden diese im oberen Bildschirmdrittel angezeigt. Scrollen wir weiter, bietet die App stündliche und eine tägliche Vorhersage. Neben erwarteter Temperatur und Bewölkung sehen wir auch Regenwahrscheinlichkeiten für die jeweiligen Tage.

Sehnen wir uns nach dem nächsten Guss zur Abkühlung, können wir über den Radar-Reiter mehr Informationen einholen. Dort lassen sich beliebig große Kartenausschnitte anzeigen, die mit den gewünschten Radardaten überblendet werden. Über den Layer-Button oben rechts stehen uns verschiedene Ebenen zur Verfügung. Das klassische Radar zeigt uns beispielsweise, wo und in welchem Ausmaß sich gerade der Regen tummelt. Ist uns Beschattung Freude genug, können wir mit „Radar und Satellit" auch reine Bewölkung beobachten.

Besonders cool ist die Ebene „einzelnes Radar“. Bei dieser Einstellung zeigt uns die App sämtliche bekannte Radars auf der Karte. Tippen wir auf eines der Radars, werden uns lediglich die Daten angezeigt, die das jeweilige Radar sehen kann. In Sachen Einstellungen hat RainViewer einiges zu bieten. Neben der Anpassung der Einheiten können wir optische Veränderungen vornehmen, um etwa die Lesbarkeit zu erhöhen oder etwaige Radaranimationen unseren Vorlieben anzupassen.

Während sich die App in der kostenlosen Version inklusive Werbung gut nutzen lässt, schöpft sie ihr volles Potenzial erst mit einem Abonnement aus. Damit erhalten wir 5-minütige Radardaten, Zugriff auf ein 48-Stunden-Archiv, umfangreichere Vorhersagen sowie die Entfernung der Werbung. 5,99 Euro pro Monat oder 24,99 Euro pro Jahr schlagen dafür zu Buche.

RainViewer ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Clime

Beim ersten Start gehört Clime zu den nervigeren Apps. Zu Beginn werden wir mit Splash-Screens und Abfragen überhäuft. Datenschutzeinwilligung, Standortabfrage, Erlaubnis für Benachrichtigungen und direkt die Empfehlung für ein Abonnement müssen erst einmal weggetippt werden, um loslegen zu können.

Nachdem wir unseren Standort per GPS oder manueller Eingabe hinterlegt haben, zeigt uns Clime sämtliche verfügbaren Daten. In der Hauptansicht namens „Heute“ kombiniert die App optisch ansprechend aktuelle Werte mit Prognosen und einer Kartenübersicht inklusive Radar. Auf dem Radar laufen standardmäßig die vergangenen 40 Minuten durch, die uns etwa herannahenden Regen veranschaulichen. Möchten wir darüber hinaus auch Radar-Vorhersagen sehen, ist ein Abonnement notwendig.

Im unteren Bildschirmdrittel bereitet uns Clime die wichtigsten Wetter-Parameter auf. Temperatur und Bewölkung können hier abgelesen werden, ebenso der erwartete Niederschlag in den nächsten 12 Stunden, die gefühlte Temperatur oder die Windstärke. Ebenfalls verfügbar sind Umweltparameter wie UV-Index, Sichtweite und Luftqualität. Prognosen gibt es in Form von ein- oder 3-stündigen Werten mit erwarteter Temperatur und Regenwahrscheinlichkeit.

Während wir im Reiter „Vorhersagen“ mehr Details zu den nächsten Tagen abrufen können, wird vor allem der Reiter „Karten“ für die Radar-Nerds interessant sein. Hier stehen uns einige Ebenen zur Darstellung zur Verfügung. Neben dem klassischen Radar können wir unter anderem eine erweiterte Niederschlagsvorhersage, Temperaturvorhersagen oder die Wolkendecke in der Satellitenansicht einblenden lassen. Abonnent*innen können sich zusätzlich den Hurrikan-Tracker und den Blitzschlag-Tracker einblenden lassen. 10,49 Euro pro Monat oder 30,99 Euro pro Jahr werden für die Freischaltung der Premiumfunktionen verlangt.

Clime ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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