Social-Media-Feeds werden in der Regel von Algorithmen dominiert.

Social-Media-Feeds werden in der Regel von Algorithmen dominiert.

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Instagram, Twitter, Facebook: So ordnet man Posts chronologisch

Die Startseiten von Instagram, FacebookTwitter, TikTok oder YouTube zeigen Posts nicht standardmäßig in chronologischer Reihenfolge an. Was User*innen sehen, wird stattdessen von einem Algorithmus bestimmt. Er spült ihnen maßgeschneiderte Inhalte in den Feed, anstatt Posts abonnierter Accounts nach ihrem Erscheinungszeitpunkt zu sortieren.

Nutzer*innen sind der Willkür der Dienste aber nicht ohne weiteres ausgeliefert. Mit wenigen Klicks können Startseiten in den meisten Apps und Webversionen chronologisch angeordnet werden – mit einigen Vorbehalten.

Instagram

2020 kupferte Instagram die Reels von TikTok ab, wenig später den vom Nutzerverhalten abhängigen Feed seines Social-Media-Konkurrenten. Aktuell werden auf Instagram rund 15 Prozent der Beiträge von einer künstlichen Intelligenz kuratiert. Bis Ende 2023 möchte das Meta-Tochterunternehmen diesen Anteil verdoppeln. Zum Leidwesen vieler User*innen, die von den Copycat-Manövern Instagrams wenig halten.

Zum Glück gibt es seit Februar 2022 einen einfachen Workaround, für all jene, die es leid sind, Inhalte nicht chronologisch angezeigt zu bekommen. Auf der Smartphone-App für iOS und Android können User*innen auf ihrer Startseite auf das Instagram-Logo in der linken oberen Ecke klicken. Es öffnet sich ein Dropdown-Menü. Wählt man hier die Option „Gefolgt“, öffnet sich ein separater chronologisch geordneter Feed.

Der große Nachteil des Features: Instagram speichert die Ansicht nicht. Wer die App schließt und wieder öffnet, sieht standardmäßig wieder den alten nutzungsbasierten Feed.

Die algorithmisch sortierte Startseite hatte Instagram-Nutzer*innen empört. Seit wenigen Monaten kann sie nun vorübergehend chronologisch geordnet werden.

Twitter

Auch Twitter hat seinen eigenen Algorithmus, der Nutzer*innen neben abonnierten auch empfohlene Konten und Tweets auf die Startseite spült. Wie bei Instagram besteht aber die Möglichkeit, auf eine chronologische Timeline umzusteigen.

Per Klick auf das Sternen-Icon in der oberen rechten Ecke des Smartphonebildschirms gelangen Nutzer*innen auf ein Dropdown-Menü mit der Option „Stattdessen die neuesten Tweets anzeigen“. Et voilà, die Tweets werden dauerhaft nach Erscheinungsdatum geordnet. Die Ansicht ist außerdem im Webbrowser verfügbar und kann unter demselben Menüpunkt wieder auf die vom Algorithmus gesteuerte Ansicht umgestellt werden.

Wer seine Posts „by default“ in chronologischer Reihenfolge sehen will und wem die Umbauarbeiten von Neo-Twitter-Chef Elon Musk auf die Nerven gehen, kann außerdem gleich auf die Mikroblogging-Alternative Mastodon umsteigen. Hier gibt es überhaupt keinen Algorithmus, der den Feed ordnet. Sortiert wird ausschließlich nach Veröffentlichungszeitpunkt.

Auch im Webbrowser kann auf eine chronologisch sortierte Twitter-Timeline umgestellt werden.

Facebook

Facebook ist ein Algorithmus-Pionier unter den sozialen Netzwerken. Bereits in den 2010er Jahren begann die Meta-Tochter ihren Feed nicht zeitlich, sondern nach der der Anzahl der Likes zu ordnen. Facebook-Beiträge können aber, analog zu Instagram, trotzdem in chronologischer Reihenfolge geordnet werden, zumindest vorübergehend.

Wer ein Android-Smartphone hat, klickt hierzu auf das Sandwichmenü in der rechten oberen Ecke, danach auf das Icon „Feeds“. iPhone-Nutzer*innen finden den Menüpunkt in der unteren Leiste der Startseite. Dieser Feeds-Tab zeigt die neuesten Beiträge von gefolgten Personen, Gruppen oder Seiten an.

Im Browser gibt es ebenfalls eine entsprechende Option. Hierzu klicken Nutzer*innen auf das Sandwichmenü in der rechten oberen Ecke, danach auf das Icon „Neueste“. Wer vom zeitlich geordneten Feed zurück zum algorithmisch kuratierten will, klickt schließlich auf „Zurück zu Top-Beiträgen“.

Der Algorithmus kontrolliert zwar die Mainpage, über den Menüpunkt "Feeds" kann aber vorübergehend auf die eine chronologische Ansicht umgestellt werden.

TikTok

TikTok ist bekannt für seinen „magischen“ Algorithmus, der Nutzer*innen stundenlang fesselt. Und das Alleinstellungsmerkmal der chinesischen Videoplattform ist auch nicht abzudrehen. Weder auf der „For you“-, noch auf der „Folge ich“-Page ist es möglich, Videos nach ihrem Veröffentlichungsdatum zu ordnen.

Einer chronologischen Anordnung kommen Nutzer*innen am nächsten, indem sie die einzelnen TikTok-Konten gesondert durchforsten. Auf den jeweiligen Account-Seiten sind die Posts nach ihrem Erscheinungszeitpunkt geordnet. Wer keinen Post von seinen gefolgten Accounts verpassen will, kann zusätzlich Push-Benachrichtigungen auf seinem Smartphone aktivieren.

Dem Algorithmus optionslos ausgeliefert: Zum algorithmisch kuratierten Feed gibt es auf TikTok keine Alternativen.

YouTube

YouTube ist nicht so alternativlos wie TikTok. Die Videoplattform macht es Nutzer*innen ziemlich einfach, die neuesten Videos ihrer abonnierten Kanäle chronologisch einzusehen. Hierzu müssen Nutzer*innen nur auf das Feld „Abos“ im Browser (links seitlich) oder am Smartphone (rechts unten) klicken. Auf den Abo-Feed hat der Algorithmus keinen Einfluss. 

YouTube macht es einem einfach, den algorithmisch sortieren Feed zu umgehen. 

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Lisa Pinggera

lisa_bingernda

Von 2021 bis 2023 bei futurezone. Erzählt am liebsten Geschichten über Kryptowährungen, FinTechs und die Klimakrise. Schreibt aber über alles, was erzählenswert ist.

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