© APA/AFP/GABRIEL BOUYS / GABRIEL BOUYS

Apps

Quellcode der "Stopp-Corona"-App wird veröffentlicht 

Rund 400.000 Mal ist die "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes bereits downgeloadet worden. Einzelne Organisationen haben den App-Quellcode bereits erhalten, die allgemeine Offenlegung des Source-Codes wurde bereits beschlossen und soll kommende Woche erfolgen, sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, im Gespräch mit der APA. 

Er betonte einmal mehr, dass die App auch weiterhin auf Freiwilligkeit basieren wird. Eine Verpflichtung hätte auch keinen Sinn, sagte Foitik. Er schloss aus, dass es eine solche geben werde, "um am sozialen und gesellschaftlichen Leben in Österreich teilzunehmen".

"Verpflichtung wäre sinnlos"

Die App wurde am 25. März gestartet und basiert auf einer Art Kontakt-Tagebuch. Für den neu eingeführten automatischen Handshake muss Bluetooth bei beiden Handys aktiv sein, damit Kontakte erfasst werden. Bei Android-Geräten funktioniert die App auch im Hintergrund problemlos, bei iOS-Geräten (iPhone) muss dies kontrolliert werden.

Gäbe es eine Verpflichtung, die App zu installieren, könnte beispielsweise Bluetooth deaktiviert werden. "Eine Verpflichtung hat deshalb überhaupt keinen Sinn", betonte Foitik. Außerdem habe ohnedies "jeder das Interesse, seine Familie, Freunde und Arbeitskollegen zu schützen", sagte der Bundesrettungskommandant. Darauf werde vertraut. Nutzer der App werden zunächst nicht identifiziert. Wird eine Covid-19-Erkrankung gemeldet, wird die Handynummer für 30 Tage erfasst, um Missbrauch vorzubeugen.

Foitik betonte außerdem, dass die Daten am Smartphone verbleiben. Die Verarbeitung erfolgt pseudonym. Er betonte, dass das Rote Kreuz es "nicht notwendig habe", persönliche Daten zu erheben. "Wir erheben im Rettungsdienst alle möglichen Daten und haben die auch noch nie verwendet", sagte Foitik.

++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: "STOPP CORONA APP"

Kritik an Kampagne und Finanzierung

Finanziert wurde die Entwicklung der App von der Uniqua Privatstiftung. Daten erhält die Stiftung keine. "Ich finde es seltsam, dass uns unterstellt wird, dass wir Daten an Uniqua weitergeben", sagte Foitik.

Drei Agenturen sind an der aktuellen Rot Kreuz-Kampagne beteiligt, die Vergabe an ÖVP-nahe Firmen führte zu Kritik der Opposition. "Durch die politische Diskussion ist das Misstrauen da", meinte Foitik. "Dem begegnen wir mit transparenter Kommunikation", betonte er. Das Rote Kreuz sieht er als "sehr gut geeignete Organisation" für die App. Diese Aufgabe solle "nicht der Staat übernehmen. Es ist die zivilgesellschaftliche Aufgabe, dass die Infektionen reduziert werden sollen", sagte Foitik.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare