++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: "STOPP CORONA APP"
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So funktioniert die "Stopp Corona"-App

Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes gibt es seit etwa zwei Wochen, sie wurde aber bisher als wenig effektiv kritisiert. Der Grund: alle Kontakte mussten manuell in Form eines „digitalen Handshakes“ bestätigt werden. Ab Freitag soll die App nutzerfreundlicher werden und auch neue Funktionen erhalten. Hinzugefügt werden ein Symptomtest sowie eine automatische Aufzeichnung der Kontakte. Die futurezone beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was macht die „Stopp Corona“-App?

Physische Begegnungen werden anonymisiert abgespeichert.  App-Nutzer können ihre Kontakte entweder manuell per „digitalem Handshake“ oder ab Freitag auch automatisiert speichern.

Welche Funktionen müssen am Handy aktiviert sein, damit die App funktioniert?

Damit Kontakte aufgezeichnet werden können, müssen am Smartphone WLAN, Bluetooth und Mikrofon eingeschaltet sein. Die Geräte vernetzen sich aus einer Distanz von 2 Metern. Ein Kontakt muss für mindestens 15 Minuten bestehen. Wer will, dass Kontakte automatisch aufgezeichnet werden, muss diese Funktion in der App aktivieren.

Warum braucht die App Zugriff auf das Mikrofon?

Um räumliche Distanzen zwischen Kontakten zu ermitteln, sendet das Smartphone Ultraschalltöne aus, die von den Mikrofonen anderer Smartphones in der Nähe registriert werden. Abgehört wird durch die App niemand.

Was mache ich, wenn ich infiziert bin?

Wurde die Infektion vom Arzt bestätigt, sollte der Betroffene das per App melden. Dazu muss in der App der Knopf „Ärztliche Bestätigung melden“ gedrückt werden. Danach gibt man seine Handynummer ein und bekommt einen TAN-Code zugeschickt. Sobald dieser eingegeben wird, werden Kontakte informiert.

Wer wird im Falle einer Infektion informiert?

Über die Infektion werden jene Kontakte informiert, die in der App in den vorangegangen 56 Stunden gespeichert wurden.

Was passiert, wenn ich als Kontakt benachrichtigt werde?

Bei einer Benachrichtigung sollte man sich isolieren. Das Rote Kreuz rät, sich an die Hotline 1450 oder telefonisch an den Hausarzt zu wenden. Dann kann eine Testung veranlasst werden.

Was kann der neue Selbsttest in der App?

Der Selbsttest ist ein Symptom-Checker, der vier Entscheidungsfragen zu Corona-Symptomen stellt. Je nach Antwort kann so im Verdachtsfall das Kontaktumfeld ebenfalls frühzeitig informiert werden. Bin ich laut Selbsttest möglicherweise infiziert, soll ebenfalls die Hotline 1450 oder ein Hausarzt kontaktiert werden.

Ist die Nutzung der App freiwillig?

Ja, die Nutzung der App ist freiwillig. Experten gehen davon aus, dass mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung eine solche App nutzen müssten, damit sie die Eindämmung des Virus effektiv unterstützen kann.

Wieso soll die App überhaupt bei der Eindämmung helfen?

Weil mit diesem System im Idealfall auch Verdachtsfälle schneller isoliert werden können und damit die Ausbreitung des Virus viel schneller eingeschränkt werden kann. Die App könnte helfen, das Virus unter Kontrolle zu halten, wenn andere Lockdown-Maßnahmen künftig schrittweise zurückgefahren werden. Die tatsächliche Effektivität muss natürlich abgewartet werden.

Was ist, wenn ich kein Smartphone habe?

Um Menschen erreichen zu können, die kein Smartphone besitzen, wird an alternativen Möglichkeiten gearbeitet. Das könnten ein Schlüsselanhänger, eine Karte oder ein Armband mit Funkverbindung sein. Sie sollen ebenfalls Kontakte per Bluetooth aufzeichnen. Allerdings muss hier wohl eine Kontaktmöglichkeit, etwa eine Telefonnummer, beim Roten Kreuz hinterlegt werden.

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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