Eine Frau sitzt abends auf einem Sofa und schaut auf ihr Smartphone.

Symbolbild: Frau mit Smartphone

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Tea: App für sicheres Dating für Frauen wurde gehackt

Durch einen Hackerangriff auf eine Tea sind über 72.000 Fotos und Identitätsnachweise von Nutzerinnen gestohlen worden. Der Angriff erfolgte am Freitag durch den Zugriff auf ein altes Speichersystem, sagte eine Sprecherin der App der Nachrichtenagentur AFP. Dabei seien Fotos von Nutzerinnen gestohlen worden, die sich vor Februar 2024 in der App registriert hatten.

Die US-App Tea bezeichnet sich auf ihrer Website als "Schwesternschaft" von mehr als 1,6 Millionen Nutzerinnen, die anonym Dating-Tipps und Erfahrungen austauschen können. Der Name der App bezieht sich auf die Phrase "What's the T.?", was ausgesprochen wie Tea klingt. Gemeint ist damit nicht das Heißgetränk, sondern T wie Truth = Wahrheit. Fragt man nach dem Tee, will man üblicherweise wissen, was es Neues gibt und bei "spilling the tea" rückt man sprichwörtlich raus mit der Wahrheit.

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Kritik an der App

Nutzerinnen sehen mit der App eine Möglichkeit, andere Frauen vor gewalttätigen, übergriffigen oder manipulativen Männern zu warnen. Kritische Stimmen weisen auf mögliche Verletzungen der Privatsphäre hin, etwa wenn Frauen Chatprotokolle teilen oder Fotos, die ihnen von den Männern zugeschickt wurden. Die Macher der App weisen darauf hin, dass nicht nur über Red Flags geredet werden kann, sondern Frauen auch gute Erfahrungen mit Männern, bzw. über gute Dates berichten können.

Bei rund 13.000 gestohlenen Bildern handelt es sich laut der Sprecherin um Fotos und Identitätsnachweise, die zur Verifizierung neuer Nutzerinnen eingereicht wurden. Die restlichen Bilder stammten aus Beiträgen, Kommentaren oder Nachrichten in der App. Einige der gestohlenen Identitätsnachweise wurden am Freitag auf der umstrittenen Website 4Chan veröffentlicht. Das ist für IT-Security-Experten wenig überraschend: Das Online-Forum ist ua. für seine frauenfeindliche Incel-Bewegung bekannt.

Der Cybersicherheitsexperte Trey Ford warnte vor weitreichenden Folgen des Hackerangriffs: "Der Diebstahl ist nur die Spitze des Eisbergs." Durch die Verknüpfung von Benutzerprofilen mit Klarnamen und Adressen berge der Angriff für die betroffenen Frauen das Risiko von Stalking, Identitätsdiebstahl und Racheaktionen durch die Incel-Community, die sich durch die Offenlegung von männlichen Verfehlung in Tea ungerecht behandelt fühlt.

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