Im BMW-Werk arbeiten nun menschenähnliche Roboter

Im BMW-Werk arbeiten nun menschenähnliche Roboter

© BMW Group

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Im BMW-Werk arbeiten nun menschenähnliche Roboter

Da wird Elon Musk jetzt wohl ziemlich neidisch sein. Preist er doch schon seit Jahren humanoide Roboter als Arbeitskraft in den Tesla-Werken an. Dazu ist es bislang aber noch nicht gekommen. 

BMW ist dem US-Konkurrenten nun einen deutlichen Schritt voraus. In einem Werk des deutschen Autobauers wird nämlich ein menschenähnlicher Roboter im realen Produktionsumfeld eingesetzt. 

In einem mehrwöchigen Testbetrieb hat der Roboter im Karosseriebau Blechteile in spezielle Vorrichtungen eingelegt. Die Herausforderung bei diesem Produktionsschritt sind besonders feine taktile Fähigkeiten im Millimeterbereich, heißt es dazu von der BMW Group in einer Aussendung.

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Produktionsvorstand Milan Nedeljković sagte: "Die Entwicklungen im Bereich Robotics sind vielversprechend. Mit einem frühzeitigen Testbetrieb eruieren wir jetzt die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion." 

Ob und in welchen Umfang ein solcher mechanischer Gehilfe menschliche Arbeiter ersetzen könnte, lässt das Unternehmen unerwähnt. Es ist aber davon auszugehen, dass Arbeitsplätze durch den Einsatz derartiger Roboter wegfallen werden.

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Roboter wird weiterhin eingesetzt werden

Bei den Tests habe der Autobauer wichtige Erkenntnisse gesammelt, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit solche Roboter in der bestehenden Produktion integriert werden können - beispielsweise, wie sie im realen Einsatz mit den vorhandenen Systemen kommunizieren.

Bei dem mehrwöchigen Testbetrieb wird es nicht bleiben. Der deutsche Autobauer zeigt sich optimistisch, dass der menschenähnliche Roboter weiterhin im BMW-Werk tätig sein wird. Nach dem erstmaligen Einsatz in der realen Automobilproduktion will das Unternehmen den Roboter jedenfalls für zukünftige Einsätze vorbereiten und weiterentwickeln.

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Was der Roboter kann

Im Vergleich zu einer früheren Version verfügt der zweibeinige Roboter mit der Bezeichnung Figure 02 über eine deutlich höhere Rechenleistung, eine verbesserte Sprachkommunikation, Kameras, Mikrofone und Sensoren sowie einen leistungsstärkeren Akku. Entwickelt wird der Roboter von dem kalifornischen Unternehmen Figure.

Verbessert wurden vor allem auch die Hände. Sie haben nun 16 aktive Freiheitsgrade, eine menschenähnliche Größe und eine mit dem Menschen vergleichbare Kraft. Der Roboter kann damit komplexes Greifen und millimetergenaues Platzieren bewältigen sowie beide Hände flexibel koordinieren. 

Figure 02 hat eine Körpergröße von 167 Zentimeter, wiegt 70 Kilogramm und kann sich mit einer Geschwindigkeit von 1,2 Meter pro Sekunde bewegen. Lasten mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm kann der Roboter heben. Nach 5 Stunden durchgehender Arbeit muss aber auch Figure 02 eine Pause einlegen. Dann ist es nämlich Zeit, denn Akku aufzuladen. 

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