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Digitalisierung: Klein- und Mittelunternehmen auf Aufholkurs

Im Schnitt ist die Digitalisierung der Betriebe gestiegen, vor allem durch die Digitalisierung der größeren Unternehmen. KMU haben sich kaum weiterentwickelt

Die Pandemie hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst, heißt es von vielen Seiten. Zahlreiche Klein- und Mittelunternehmen (KMU) aus Österreich haben dennoch Aufholbedarf. Hutchinson Drei Austria hilft ihnen dabei. 

futurezone: Welche Art von Betrieben sind im Kontext der Digitalisierung in Österreich schon gut aufgestellt?
Elisabeth Rettl: Wir machen seit ein paar Jahren eine Studie gemeinsam mit Arthur D. Little und heuer auch erstmals mit marketmind, in deren Rahmen wir den Digitalisierungsgrad der heimischen Unternehmen messen. Was herausgekommen ist – und das hat uns selber erstaunt – ist, dass im Schnitt zwar die Digitalisierung der Betriebe gestiegen ist, das aber vor allem getrieben wurde durch die Digitalisierung der größeren Unternehmen. KMU haben sich eigentlich so gut wie gar nicht weiterentwickelt.

Die Kluft bei der Digitalisierung zwischen KMU und Großunternehmen ist größer geworden

Elisabeth Rettl | Drei-Geschäftskundenleiterin

Woran könnte das liegen?
Sie waren eher mit anderen Themen beschäftigt, nämlich überhaupt die Krise zu überleben und Förderungen und Kurzarbeit zu beantragen. Die Kluft bei der Digitalisierung zwischen KMU und Großunternehmen ist größer geworden. Es gibt Branchen, die Ausnahmen bilden. Das sind zum Beispiel die Bereiche Bildung oder Gesundheit, in denen die Digitalisierung stärker genutzt wurde in der Krise.

Elisabeth Rettl

Was sind diesbezüglich die größten Herausforderungen für KMU?
Spannenderweise ist es primär immer noch die Datenschutzgrundverordnung. Im ersten Schritt haben sich viele damit beschäftigt. Dann ist Corona gekommen und so ist wieder viel Wissen abhandengekommen. Jetzt sieht man auch, dass Strafen verhängt werden. Die Angst ist groß, etwas falsch zu machen. Es geht auch um fehlendes Know-how, die Unternehmen bräuchten mehr Beratung. Das Dritte – da können wir helfen – ist, dass breitflächig performantes Internet benötigt wird.

Wie sieht es diesbezüglich mit dem 5G-Ausbau aus?
Im Rahmen des 5G-Ausbaus haben wir uns dazu verpflichtet, über 700 wirklich entlegene Katastralgemeinden mit 5G zu versorgen, weil vor allem im ländlichen Bereich die breitbandigen Internetanbindungen und auch Glasfaser nicht vorhanden sind. 

Welche Relevanz hat 5G für KMU?
Viele Betriebe haben Bedarf nach höherer Bandbreite. Das ist das Einfachste, was 5G erfüllen kann. Wir werden im nächsten Jahr auch unsere internen Systeme rund um 5G erneuern. Damit wird der Gesamtnutzen auch für KMU erfahrbar sein. Auch neue Anwendungsmöglichkeiten werden da sein. Da geht es vor allem darum, dass viele Sensoren in kleinen Bereichen eingesetzt und Maschinen, Geräte und Informationen schneller und digitaler bereitgestellt werden können. 

Das ist die größte Ausbauverpflichtung, die wir in unserer Unternehmensgeschichte angenommen haben

Elisabeth Rettl | Drei-Geschäftskundenleiterin

Welche Arten von Anwendungen sind das etwa?
Da geht es um lustige Dinge wie digitale Mausefallen, wo sich Firmen sparen, dass Facility Manager durch die Anlage gehen müssen, um zu sehen, ob etwas gefangen wurde. Oder um Wasserstandsanzeiger, mit denen man die Feuchtigkeit messen kann und schneller dran ist, um Schäden zu verhindern. Es geht aber auch um Echtzeitanwendungen wie die Telemedizin oder das Thema autonomes Fahren, wo Echtzeitkommunikation und geringe Verzögerungszeiten ermöglicht werden. Überhaupt wird auch das Remote-Arbeiten unterstützt werden.

Was bedeutet der 5G-Ausbau für Drei?
Das ist die größte Ausbauverpflichtung, die wir in unserer Unternehmensgeschichte angenommen haben. Wir werden unser Netz aufrüsten aber auch verbreitern. Das ist eine spannende Herausforderung. Wir planen, den Ausbau bis 2025 fertiggestellt zu haben. Derzeit schaut alles gut aus.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Hutchinson Drei Austria.

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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