"Jetzt ist Krieg": Musk verklagt abtrünnige X-Werbekunden
Elon Musk will einen Weg gefunden haben, um sich gegen einen Werbeboykott auf X zur Wehr zu setzen. Sein Unternehmen verklagt nun Werbekunden, die der Social-Media-Plattform den Rücken kehren. Wie zielführend das ist, wird sich erst zeigen.
Vor Gericht gezerrt werden unter anderem der Konsumgüter-Riese Unilever, der Lebensmittel-Konzern Mars sowie internationalen Organisation von Werbekunden "World Federation of Advertisers" (WFA). X spricht in der Klage von einem koordinierten Boykott und einem Verstoß gegen Wettbewerbsrecht. Hier geht es zum PDF der Anklage.
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Musk erklärt den Krieg
Man habe es 2 Jahre lang auf friedliche Weise versucht, jetzt gebe es Krieg, schrieb Musk bei X zu der Klage. Er hatte bereits vor Monaten abtrünnige Werbekunden mit obszönen Worten angegriffen - und damals vor allem Disney ins Visier genommen.
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Musk wurde mehrfach ausfällig
Auf einer Konferenz der New York Times im November zeigte Musk den abtrünnigen Werbekunden den verbalen Mittelfinger. "Go fuck yourself! Wenn jemand versucht, mich mit Anzeigen zu erpressen? Mich mit Geld zu erpressen? Go fuck yourself!", schimpfte er auf der Bühne.
Der X-Chef wiederholte seine Schimpfworte mehrfach und fragte, ob das deutlich genug war. Disney-Chef Bob Iger erwähnte er dabei persönlich. Im Nachhinein hat Musk mehrfach in den Raum gestellt, dass er einfach den gesamten Disney-Konzern kaufen könnte.
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X ist schwer nach rechts gekippt
Mit der Klage eskaliert ein Konflikt, der mit der Übernahme von Twitter durch Musk im Oktober 2022 begann. Der Tech-Milliardär bezeichnet sich als Verfechter uneingeschränkter Redefreiheit.
Musk, der selbst auf politischen Positionen der amerikanischen Rechten steht, lockerte die Umsetzung von Twitter-Regeln gegen Verbreitung von Hassrede und Falschinformationen. Seither ist X ein Sammelbecken von rechtsradikalen Ansichten und verschwörerischen Falschinformationen.
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Werbekunden fürchten um ihren Ruf
Eine Folge von Musks Übernahme war eine Abwanderung großer und kleiner Werbekunden. Er sagte mehrfach, dass sich die Anzeigenerlöse in etwa halbiert hätten.
Die Unternehmen machen sich Sorgen um ihren Ruf: Hassrede-Forscher demonstrierten, wie Anzeigen bekannter Marken etwa neben antisemitischen Beiträgen auftauchen können. X erklärte die Beispiele für manipuliert und nicht alltäglich.
Die Werbekunden wollen mit ihrer Initiative verhindern, dass ihre Anzeigen neben problematischen Inhalten landen. Deshalb wollen sie nur Werbung auf Online-Plattformen machen, die sich an Richtlinien dafür halten. X hält der Vereinigung entgegen, sie habe den Dienst mit einem Boykott zur Umsetzung der Vorgaben zwingen wollen.
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