EZB: Bitcoin als Zahlungsmittel ungeeignet
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Werden Kryptowährungen wie Bitcoin herkömmliche Währungen wie den Euro als Zahlungsmittel ablösen? Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) geht man - wenig überraschend - nicht davon aus. Laut Holger Neuhaus, Leiter der Abteilung Market Innovation and Integration bei der EZB, ist die digitale Währung aufgrund ihres volatilen Charakters als Zahlungsmittel derzeit schlichtweg ungeeignet.
Investition statt Zahlungsmittel
"Aufgrund der großen Wertschwankungen würde ich davon abraten, Bitcoin als Zahlungsinstrument zu verwenden. Im Moment sehe ich Krypto-Assets vor allem als Investitionsmöglichkeit, wenngleich diese sehr risikobehaftet sind", sagte Neuhaus im Rahmen des Payment Festivals am Dienstag.
Dass die Nachfrage nach Kryptowährungen - etwa nach Stablecoins - prinzipiell da ist, verneinte aber auch der EZB-Bereichsleiter nicht. So stellte er unter anderem eine digitale Euro-Währung in den Raum, die eine stabile Alternative zu bestehenden digitalen Coins sein könnte. "Dann erledigt sich die Diskussion um andere Crypto-Währungen als Zahlungsmittel vielleicht von selbst", ist Neuhaus überzeugt.
Bitpanda gegen Berührungsängste
Wenig Verständnis für den zögerlichen Umgang der traditionellen Finanzbranche mit Kryptowährungen zeigte hingegen Peter Grausgruber von Bitpanda. Der Chief Financial Officer der österreichischen Kryptobörse meinte, dass innovative Firmen keine Angst vor Kryptowährungen und dem damit verbundenen Wandel haben sollten.
Viele europäische Zahlungsdienstleister seien jedoch extrem schwerfällig, was innovative Entwicklungen angehe. Services, wie die Echtzeitüberweisung, aber auch andere Neuerungen müssten umgehend umgesetzt werden, wolle man den Anschluss an andere Weltregionen nicht verlieren. "Wenn ich in Asien in einen Supermarkt gehe und dort mit Bargeld oder physischer Karte daherkomme, werde ich ausgelacht. Alles geht dort übers Handy", sagte Grausgruber.
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