Apple plant verstärkten Einsatz von Recycling-Materialien

Firmenschild des amerikanischen Tech-Konzerns Apple.

© APA - Austria Presse Agentur

B2B

Apple und Google müssen andere App-Bezahldienste in Südkorea zulassen

Apple und Google erlebten in Südkorea einen herben Rückschlag für ihre App-Politik: Als weltweit erstes großes Industrieland beschneidet Südkorea die Marktmacht der beiden Internetriesen. Das südkoreanische Parlament beschloss am Dienstag ein Gesetz, wonach der Zwang für Entwickler zu einer vom Unternehmen vorgegebenen Bezahlmethode illegal ist.

Diese Regel wird auch in vielen anderen Ländern kritisiert - etwa in den USA und in der Europäischen Union. Zuletzt erregte der Rechtsstreit von Apple und Google mit dem Fortnite-Entwickler Epic aufsehen. Epic hatte eine eigene Bezahlmethode für Fortnite eingeführt und wurde daraufhin aus dem Angebot von Apple und Google entfernt. Ein Urteil ist aber in beiden Prozessen noch offen.

Beide Firmen lassen bei Apps, die über den App Store bzw. Google Play Store heruntergeladen wurden, nur das eigene Bezahlsystem zu. Apple zieht zudem bis zu 30 Prozent der Einnahmen der App-Anbieter als Gebühr ein. Während Android-Nutzer*innen auf andere Stores und Download-Seiten zurückgreifen können, sind Apple-User*innen an den App Store gebunden.

Keine Gegenstimmen 

Das Gesetz zur Begrenzung dieser Marktmacht wurde einstimmig angenommen: 180 Abgeordnete stimmten am Dienstag dafür, keine oder keiner dagegen. Nutzer*innen können künftig also selbst wählen, wie sie eine App oder ein Spiel bezahlen. 

"Dieses Gesetz schafft mit Sicherheit einen Präzedenzfall für andere Länder, und auch für Entwickler von Apps und andere Inhalte auf der ganzen Welt", sagte Kang Ki Hwan vom südkoreanischen Unternehmensverband Mobile Internet.

Aufstand gegen Google-Gebühr

In Südkorea läuft das Gesetz unter dem Namen "Anti-Google-Gesetz", da Google noch in diesem Jahr das eigene Bezahlsystem vorschreiben will sowie eine Entwickler-Gebühr von 30 Prozent ab einer bestimmten Schwelle plant.

In Südkorea will der Konzern zudem ab Oktober Gebühren auf alle Zahlungen erheben - bisher galt eine Ausnahme: Gebühren wurden nur für die Zahlung von Online-Spielen erhoben. Die geplante Änderung sorgte in Südkorea für einen Aufstand bei Künstler*innen, Entwickler*innen, Schriftsteller*innen und Comicautor*innen, die Google Machtmissbrauch vorwarfen.

Apple: "Sicherheit des App-Stores nimmt ab" 

Apple und Google verteidigen die Regeln für ihre Stores als gerechtfertigt. Sie garantierten sichere Käufe für Nutzerinnen und Nutzer und für Entwickler*innen eine weltweite Präsenz. Apple erklärte am Dienstag gegenüber AFP, das südkoreanische Gesetz könnte Nutzer*innen dem Risiko des Betrugs aussetzen, den Datenschutz sowie die elterliche Kontrolle schmälern. "Wir glauben, dass das Vertrauen der Käufer in die Sicherheit des App-Store damit abnimmt."

Für die Entwickler verringerten sich die "Chancen", erklärte Apple. Die 482.000 Entwickler*innenin Südkorea hätten bis heute mehr als 8,55 Billionen Won (6,2 Milliarden Euro) durch Apple verdient. Google reagierte zunächst nicht auf AFP-Anfrage. Der Play-Store von Google setzte nach Regierungsangaben 2019 umgerechnet 4,3 Milliarden Euro um. 63 Prozent aller App-Käufe im Land wurden im Play-Store getätigt, 24,4 Prozent im App-Store von Apple.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare