Kritik an VW-Chef: Er redet zu viel über Tesla
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Vergangene Woche ist der Machtkampf zwischen Volkswagen-Chef Herbert Diess und dem Betriebsrat eskaliert. Angeblich haben die Arbeitnehmer*innen im Aufsichtsrat dem Konzernchef das Vertrauen entzogen. Unter anderem geht es bei dem Machtkampf um den Umbau des Unternehmens in Richtung Elektromobilität.
Es würden bis zu 30.000 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, sollte der Umbau nicht schnell genug gelingen. Mit dieser Äußerung sorgte Diess zuletzt für Unruhe. Am vergangenen Donnerstag musste sich Diess nun auf einer Belegschaftsversammlung den Fragen des Betriebsrats stellen.
13-mal Tesla
In seine Rede vor der VW-Belegschaft hat Diess das Wort "Tesla" gleich 13-mal benutzt, wie das Finanzmagazin Der Aktionär berichtet. Seine permanenten Verweise auf den US-Elektroautobauer hat auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo zum Thema gemacht und den Konzernchef damit frontal angegriffen.
"Was kommt als Nächstes? Empfehlen Sie vielleicht direkt den Kauf eines Teslas?", sagte Cavallo in Richtung Diess. Schon in der Vergangenheit war der Konzernchef aufgefallen, weil er die Nähe von Tesla-CEO Elon Musk sucht und VW ständig mit dem US-Autohersteller vergleicht.
"Alte Erfolge zählen nicht mehr"
Aber der Volkswagen-Chef konterte der Betriebsrätin: "Wir bekommen neue Wettbewerber: Apple, Google oder Foxconn. Sie wollen uns Marktanteile abnehmen Alte Erfolge zählen nicht mehr in der neuen Autowelt", heißt es im Redeprotokoll, das dem Finanzmagazin vorliegt.
Was Diess zunehmend nervös macht, ist das neue Tesla-Werk in der Nähe von Berlin. Tesla baue ein Auto in nur 10 Stunden. In Zwickau, wo VW seine Elektromodelle produziert, liege man bei über 30 Stunden. Im Jahr 2022 wolle man diese Zeit auf 20 Stunden reduzieren.
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