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Microsoft investiert eine Milliarde Dollar in KI-Start-up

Der US-Konzern Microsoft investiert eine Milliarde US-Dollar in das KI-Start-up OpenAI. Das gab Microsoft am Montagnachmittag bekannt. OpenAI wurde 2015 von Tesla-CEO Elon Musk und Sam Altman, Vorsitzender des Start-up-Accelerators Y Combinator, gegründet. Das Start-up hat sich auf die Entwicklung neuer KI-Technologien spezialisiert. Unter anderem hat es mit GPT2 ein KI-System entwickelt, das selbstständig Text fortsetzen und so realistische Inhalte erstellen kann. Die Forscher haben das Tool nicht der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, da man befürchte, es könnte zur Erstellung von Fake News missbraucht werden.

Umstrittenes Start-up

Das ist auch einer der wichtigsten Standpunkte von OpenAI: der ethische Umgang mit KI-Technologien. Musks und Altmans Ansatz ist es, so schnell wie möglich nützliche KI-Technologien zu entwickeln. Diese sollen – sofern diese keine Gefahr darstellen – so vielen Menschen wie möglich zugänglich gemacht werden, um möglichen Missbrauch zu verhindern. Dazu stellten Musk, Altman und weitere Investoren bereits 2015 eine Milliarde US-Dollar an Forschungsbudget zur Verfügung.

Musk hat sich im Februar 2018 aber aus dem Start-up zurückgezogen. Da auch Tesla intensive KI-Forschung betreibe, gibt es einen möglichen Interessenkonflikt. Er bleibt aber Spender und OpenAI hat seinen Firmensitz weiterhin im gleichen Gebäude wie Musks Start-up Neuralink. Dieses entwickelt eine Schnittstelle, mit der das menschliche Gehirn mit Computern verbunden werden kann.

Maximal 100 Milliarden Dollar Gewinn

Auch Microsoft betont im Rahmen der Ankündigung, dass die Sicherheit und die Demokratisierung der entwickelten Technologien im Vordergrund stehen. Im Zuge der Partnerschaft wollen die beiden Unternehmen gemeinsam an KI-Technologien für Supercomputer arbeiten, die auf Amazons Cloud-Plattform Azure zum Einsatz kommen sollen. Zudem wird OpenAI künftig neue KI-Technologien exklusiv auf Azure entwickeln. Microsoft wird auch der „bevorzugte Partner“ von OpenAI, wenn es um die Kommerzialisierung dieser Technologien geht. Von Exklusivität ist hierbei nicht die Rede, Microsoft dürfte aber ein gewisses Vorrecht darauf haben.

OpenAI ist nicht allein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, allerdings auch keine Non-Profit-Organisation. Investoren können maximal das 100-fache ihrer investierten Summe an Gewinnen ausbezahlt bekommen, die restlichen Gelder sollen zurück in die Forschung fließen. Das bedeutet, Microsoft könnte durch das Investment maximal 100 Milliarden US-Dollar verdienen – eine durchaus wesentliche Summe, auch für den derzeit wertvollsten Technologie-Konzern. Microsoft machte im Vorjahr rund 110 Milliarden US-Dollar Umsatz.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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