FILE PHOTO: American rapper Jay-Z performs at Bercy stadium in Paris
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Twitter-Chef kauft Spotify-Konkurrenten Tidal

Der Musik-Dienst Tidal, der mit höherer Streaming-Qualität gegen Spotify und Apple Music punkten will, wird von der Bezahlfirma Square für 297 Millionen Dollar übernommen. Hinter dieser steckt Twitter-Chef Jack Dorsey, der Square während einer Auszeit gegründet hat nun bei beiden Unternehmen an der Spitze steht. Tidal-Inhaber Jay-Z wird als Teil des Deals in den Aufsichtsrat von Square einziehen, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab.

Twitter-Chef argumentiert den Kauf

Dorsey selbst warf in einer Serie von Tweets die offensichtliche Frage auf, wie ein Streaming-Dienst und ein Finanzdienstleister zusammenpassen. Seine Antwort: Es gehe um neue Wege, wie Musiker mit ihrer Arbeit Geld verdienen könnten. Square habe mit seinem Smartphone- und Tablet-Kassensystem neue Chancen für kleine Händler geschaffen - und die Erfahrung könne auch in der Musikbranche nützlich sein, argumentierte Dorsey.

„Wir werden an ganz neuen Hörerlebnissen arbeiten, um die Fans näher zusammenbringen“. Es gehe auch um eine einfache Integration des Verkaufs von Fanartikeln, moderne Werkzeuge für Zusammenarbeit und zusätzliche Erlösströme.

Tidal war 2014 von einer norwegischen Firma gestartet worden, im Jahr darauf übernahmen Jay-Z und mehrere andere Stars den Streaming-Anbieter mit der Idee, einen Musikdienst zu schaffen, der den Künstlern selbst gehört. Die anderen an Tidal beteiligten Künstler sollen ihre Anteile behalten, hieß es. Square zahlt den Betrag von umgerechnet rund 247 Mio. Euro in einer Mischung aus Bargeld und Aktien.

Auch Krypto im Fokus

Dorsey und Jay-Z starteten im Februar bereits gemeinsam einen Bitcoin-Fonds, der Projekte mit der Kryptowährung finanzieren soll, zunächst mit Fokus auf Entwicklerteams in Afrika und Indien. Bei den Krypto-Ambitionen des Twitter-Chefs könnte auch die mittlerweile drittgrößte Kryptowährung der Welt, Cardano, eine Rolle spielen.

Die Organisation hinter Cardano soll in Kürze ein Riesenprojekt mit einem afrikanischen Staat bekanntgeben. Cardano-Gründer Charles Hoskinson befeuerte entsprechende Gerüchte kürzlich in einem Video, in dem er Anspielungen auf Vögelchen machte, die bald aufregende Nachrichten zwitschern würden. Viele Krypto- und Cardano-Fans deuteten diese Aussage als Hinweis, dass Twitter bzw. Twitter-Chef Dorsey neben Bitcoin auch für Cardano große Pläne habe.

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