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Behörde alarmiert: A1, Drei und Magenta erhöhen Tarife

Auf dem mit nur drei Netzbetreibern sehr konzentrierten österreichsichen Mobilfunkmarkt kommt es zu gleichzeitigen Preiserhöhungen. Die Netzbetreiber A1, Drei und Magenta erhöhen im März viele ihrer Tarife, vor allem für Bestandskunden. Betroffen sind Mobilfunk- und Internetverträge, berichtete "help.ORF.at". Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) sieht in der gleichzeitigen Preiserhöhung der drei großen Player demnach eine "schiefe Optik".

Servicepauschale wird auch erhöht

Bei Drei werden Mobilfunkverträge um einen bis drei Euro pro Monat teurer, A1 führt für seine Discountmarke "bob" eine jährliche Servicepauschale von 25 Euro ein. Zudem erhöhen beide Anbieter ihre Internettarife. Magenta stellt alte UPC-Verträge für Kabelinternet ein; die neue Grundgebühr kostet im Monat durchschnittlich drei Euro mehr.

"Von der Optik her ist das sicher nicht ideal, das ungefähr zeitgleich zu machen", so Theodor Thanner, Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde gegenüber help.ORF.at. Er kritisiert auch das Ausmaß der Erhöhungen. In einem Fall gebe es sogar eine Preissteigerung von 70 Prozent. Das mache zwar vor allem in der aktuellen Krise einen schlechten Eindruck, die Preissetzung sei aber den Unternehmen überlassen.

Verbotene Preisabsprache würde Eingreifen erzwingen

Als Wettbewerbsbehörde sei man erst zuständig, wenn ein Missbrauch bei der Preissetzung vorliege, so der Jurist. Ein solcher Missbrauch wäre etwa eine verbotene Preisabsprache unter den Anbietern.

Für Ermittlungsschritte der BWB sind die Ankündigungen der Preiserhöhungen aber zu wenig. Man beobachte den Markt genau, so Thanner. Er verweist auch auf eine Whistleblower-Hotline, unter der man sich anonym an die BWB wenden könne. Die Mobilfunk-Unternehmen würden einer Auskunftspflicht unterliegen, wenn man sie mit Hinweisen konfrontiere, heißt es.

Dass es nur drei Netzbetreiber gibt, sorge für eine "starke Konzentrierung" des Marktes, kritisiert Thanner vom BWB. Deshalb sei es notwendig, dass die Diskonter, die sich in bestehende Netze einmieten können, unbedingt weiter bestehen bleiben. Derzeit gibt es 24 Diskonter mit einem gemeinsamen Marktanteil von 12 Prozent.

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