Airbus A321XLR absolviert Jungfernflug
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Der Airbus A321XLR hat am Mittwoch erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert. Der Jet, der in Hamburg-Finkenwerder hergestellt wurde, war rund 5 Stunden über Norddeutschland in der Luft.
Der Airbus A321XLR ist bereits jetzt heiß begeht. Das US-Luftfahrtunternehmen United, aber auch American Airlines, Air Canada, JetBlue Airways, Indigo, Ibera und Wizz Air haben bereits Interesse für mehr als 500 Stück ausgesprochen.
Jungfernflug des A321XLR
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Airbus A321XLR mit "extra langer Reichweite"
Das Flugzeug wurde dabei für Kurz- und Mittelstrecke konzipiert, dennoch seien Flüge von Hamburg bis in die Karibik möglich. Das “XLR” im Namen steht dabei für “Extra Long Range” - zu Deutsch: extra große Reichweite.
Der Nachfolger des A321LR fasst dabei 13.000 Liter Kraftstoff, die Reichweite wird mit 8.700 Kilometern angegeben. Das maximale Startgewicht liegt bei 101 Tonnen. Insgesamt finden in dem Flugzeug 200 Passagier*innen Platz, die wohl 2024 erstmals kommerziell damit abheben dürften.
Probleme mit der Feuersicherheit
Bis dahin muss allerdings noch die Europäischen Luftfahrtsicherheitsagentur EASA das “Ok” für den zentralen Treibstofftank des A321XLR geben. Der sogenannte "Rear Centre Tank" ist dabei ausschlaggebend für die hohe Reichweite des Flugzeugs. Der Tank befindet sich dabei im Rumpf hinter den Tragflächen, birgt aber einige Herausforderungen. So könnten Passagier*innen oberhalb des Tanks "kalte Füße" bekommen, da sich zwischen Kabinenboden und Tank aus Platzproblemen keine Isolationsschicht befindet. Der Einbau einer Isolation würde laut EASA jedoch die Belüftung des Treibstofftanks und daher die Flugsicherheit beeinträchtigen.
Mitbewerber Boeing meldete bei der EASA auch Bedenken bezüglich der Feuersicherheit bei einer Bauchlandung an. Das ist keine Seltenheit: In der Branche wird sogar gewünscht, dass verschiedene Hersteller Meinungen zu den neuen Designs ihrer Mitbewerber äußern. Airbus sieht darin jedoch keine Probleme.
A321XLR macht Boeing-Flieger Konkurrenz
Gary O’Donnell, Chef des A321-XLR-Programms, ist insgesamt zuversichtlich, eine Übereinkunft mit der Behörde zu finden: “Dass man diese Art Diskussionen mit den Behörden führt, gehört dazu, wenn man ein Flugzeug entwickelt", wird er vom Branchenmagazin aero Telegraph zitiert.
Der A321XLR wäre für Boeing ein mehr als ebenbürtiger Konkurrent. Der US-Flugzeughersteller hat nämlich keine ähnlichen Maschinen in seinem Portfolio. Die neue Boeing 737 MAX-10 fasst zwar ähnlich viele Passagier*innen, ihre Reichweite ist jedoch deutlich geringer. Zudem kämpft Boing darum, dass die MAX-10 noch heuer zugelassen wird. Ab 1. Jänner 2023 gelten nämlich neue Sicherheitsvorschriften, die Änderungen im Cockpit der MAX-10 notwendig machen würden.
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